Für den chinesischen Konzern Evergrande ist Schluss an der Börse. Der Kollaps des einstigen Bau-Riesens steht sinnbildlich für Chinas Immobilienkrise. Und diese belastet die Wirtschaft nach wie vor schwer.

Es ist ein weiterer Schritt im Niedergang des einst größten chinesischen Immobilienentwicklers: Für Evergrande ist nach rund 15 Jahren Schluss an der Börse. Der Konzern erfülle die Anforderungen des Hongkonger Handelsplatzes nicht mehr, hieß es zur Begründung von der Börse in der chinesischen Sonderverwaltungsregion.

Der Handel mit Aktien des hochverschuldeten Baukonzerns war bereits seit Anfang vergangenen Jahres ausgesetzt. Damals hatte ein Hongkonger Gericht die Zerschlagung von Evergrande angeordnet.

Der Immobilienentwickler war 2021 in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht. Evergrande hatte Schulden von umgerechnet rund 300 Milliarden Euro angehäuft. Damals befanden sich mehr als 1.000 Projekte noch in Planung oder im Bau. Viele Menschen hatten für ihre Wohnung schon im Voraus bezahlt, zum Teil wurden die Projekte nie fertiggestellt.

Symbol für einbrechende Immobilienbranche in China

Der Fall Evergrande steht symbolisch für den Einbruch der chinesischen Immobilienbranche. Jahrzehntelang hatte die Baubranche in der Volksrepublik massiv zum Wachstum beigetragen und hat bis zu einem Drittel der Wirtschaftskraft ausgemacht.

Heute sinken die Immobilienpreise. Zahlreiche Baukonzerne haben finanzielle Probleme. Die Krise im Bausektor belastet Chinas Wirtschaft stark.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat sich nach dem Ende der Corona-Pandemie nicht erholt wie erwartet. Auch der Handelsstreit mit den USA drückt aufs Wachstum der exportorientierten Wirtschaft, der Binnenkonsum ist schwach. Das belastet auch den Arbeitsmarkt: Gerade viele junge Leute finden keinen Job.

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