Zehn Monate nach der Zerschlagung der rechtsextremistischen Gruppe „Sächsische Separatisten“ hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen acht mutmaßliche Mitglieder erhoben. Ihnen werde „die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens“ vorgeworfen, hieß es. Sie sollen sich mit paramilitärischen Trainings und Schießübungen auf einen sogenannten „Tag X“ vorbereitet haben, um Gebiete in Ostdeutschland unter ihre Kontrolle zu bringen, hieß es. Insgesamt soll die Gruppe ein an den Nationalsozialismus angelehntes, rassistisches und antisemitisches Weltbild verfolgt haben. Gegner hätten sie „entfernen“ wollen, notfalls mit ethnischen Säuberungen.

Einige der Männer sollen als Jugendliche und Heranwachsende gehandelt haben. Vier der bislang acht Festgenommenen waren laut WELT-Recherchen Mitglieder der AfD oder ihrer Jugendorganisation (Junge Alternative für Deutschland, Kurzbezeichnung: JA). Zwei von ihnen arbeiteten sogar als Mitarbeiter für den sächsischen Landtagsabgeordneten Alexander Wiesner.

Einer von ihnen soll der Bundesanwaltschaft zufolge auch wegen versuchten Mordes angeklagt werden. Er soll sich bei seiner Festnahme mit einer Waffe verschanzt und auf Beamte gezielt haben.

Die acht Männer waren im November festgenommen worden, sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zuletzt habe die 2020 gegründete militante Gruppe etwa 20 Mitglieder gehabt, erklärte die Bundesanwaltschaft.

Die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik lehnten sie ab. Sie sollen paramilitärische Trainings mit Kampfausrüstung absolviert haben, um sich auf den aus ihrer Sicht unausweichlichen Umsturz vorzubereiten. In Sachsen hätten sie einen Staat gründen wollen, der sich an der Ideologie des Nationalsozialismus ausrichten sollte.

Dazu hätten sie Vertreter der bisherigen staatlichen Ordnung „liquidieren“ und andere unerwünschte Menschen wie etwa Angehörige ethnischer Minderheiten und politische Gegner aus der Gegend entfernen wollen.

Über die Zulassung der Anklage muss das Oberlandesgericht Dresden entscheiden.

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