Nach dem Anschlag auf ein israelisches Rüstungsunternehmen in Ulm sind zwei Männer und drei Frauen verhaftet worden. Ihnen legt die Staatsanwaltschaft die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung zur Last. Die fünf Tatverdächtigen im Alter zwischen 23 und 39 Jahren mit irischer, britischer, spanischer und deutscher Staatsangehörigkeit sitzen seit Dienstag in Untersuchungshaft. Der Sachschaden beläuft sich demnach auf eine Million Euro. Den Namen der kriminellen Vereinigung wollte eine Behördensprecherin nicht nennen.

Die Tatverdächtigen könnten in Verbindung stehen mit der seit Juli in England verbotenen Gruppierung „Palestine Action“, wie die „Südwest Presse“ schreibt. Es kursiert ein Video in den sozialen Medien, das mindestens eine Person aus der Gruppe mit einer entsprechenden Aufschrift auf einem Hoodie zeigt. In Deutschland ist die Gruppe bislang mit Besetzungen, Protesten, aber auch durch Vandalismus aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft wollte den Zusammenhang zur Gruppierung „Palestine Action“ nicht ausdrücklich bestätigen.

„Palestine Action“ war Anfang Juli als terroristisch eingestuft worden, nachdem Aktivisten auf einen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen waren und Flugzeuge der Royal Air Force mit Farbe besprüht hatten. Sie werfen der britischen Regierung vor, Israel mit Tankflugzeugen im Gaza-Krieg zu unterstützen, und wollten die Maschinen nach eigenen Angaben durch das Sprühen von Farbe in die Triebwerke unbrauchbar machen.

Farbschmierereien am Tatort

Die Tatverdächtigen sollen am Montag den Firmeneingang am Ulmer Produktionsstandort attackiert haben. Die Farbschmierereien am Tatort lassen auf ein politisches Tatmotiv schließen, wie das Landeskriminalamt mitteilte. Einige Verdächtige kamen ins Innere des Gebäudes und wurden von der Polizei später im Obergeschoss widerstandslos festgenommen.

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hatte den Angriff verurteilt. „Diese Angriffe sind terroristische Akte – sie müssen klar benannt und hart bestraft werden“, schrieb Prosor auf der Plattform X. „Antisemitismus und Terror dürfen in Deutschland keinen Platz haben.“

Prosor bezeichnete die Täter als Unterstützer der Hamas. Die islamistische palästinensische Terrormiliz hatte Israel zusammen mit anderen Extremisten am 7. Oktober 2023 überfallen, rund 1200 Menschen ermordet und mehr als 250 weitere verschleppt. Seitdem führt Israel im Gazastreifen einen Krieg gegen sie.

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