Nach einem Instagram-Post zum tödlichen Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk steht die Linksjugend aus Hannover in der Kritik. „Blutige und rechte Politik führt zu blutigen Patronen“, überschreibt der Jugendverband der Linken einen Meinungsbeitrag eines Mitglieds. Es sei ein „fataler Fehler“, um den Trump-Unterstützer zu trauern. Mit „einem gezielten Schuss“ in seinen Hals sei „das Ende seiner rechtsradikalen, menschenverachtenden und ausbeuterischen Politik besiegelt“ worden, heißt es in dem Beitrag.

Kirk habe etwa die Waffengewalt in den Vereinigten Staaten verharmlost und betont, dass Todesopfer angesichts eines liberalen Waffenrechts leider dazugehören. „Die Patrone der/des Schütz:in hat das ernst genommen“, kommentiert die Linksjugend dazu. „Die individuell ausgeführte Gewalt ist auch ein Produkt der systemischen Gewalt, die Kirk repräsentierte und förderte.“

„Wir trauern nicht um die reaktionären Ideen Charlie Kirks, die mit seinem Tod nicht aus der Welt sind“, schreibt der Kommentator auf seinem letzten Slide, um abschließend noch einmal von der persönlichen auf die systemische Ebene zu wechseln. „Aber unser Kampf gilt nicht einzelnen Personen, sondern dem System, das solche Ideologien hervorbringt und fördert: dem Kapitalismus.“

Unmittelbare Kritik erfuhr der Beitrag durch die Jungen Liberalen aus Hannover. Der Meinungsbeitrag sei „blanker Extremismus“, kommentierte der Verband unter dem Instagram-Post. „Wer ein politisches Attentat legitimiert und missbraucht, verabschiedet sich aus dem demokratischen Spektrum und hat nichts mehr mit dem Rechtsstaat zu tun“, führen sie weiter aus. „Für uns ist klar: Mit einer Gruppe, die so etwas vertritt, ist keinerlei Zusammenarbeit denkbar.“

Auch aus den eigenen Reihen erfolgte Gegenwind. Sie halte „dieses Attentat wirklich für eine schreckliche Nachricht“, sagte Ines Schwerdtner bei WELT TV. „Ich glaube, dass wir uns alle darin einig sind, dass solche Attentate immer der falsche Weg sind. Dass es nicht darum gehen kann, politische Gewalt – auch wenn sie von Rechten oder Konservativen kommt – mit solchen Attentaten zu beantworten“, führte die Bundesvorsitzende der Linken weiter aus. Sie freue sich nicht über den Tod von Charlie Kirk, der nun dafür sorgen werde, „dass die Gewalt mit der Pistole, mit der Waffe jetzt noch mehr ansteigen wird, dass wir bürgerkriegsähnliche Zustände haben werden“.

Schmäh-Posts von Sixtus und El Hotzo

Mit ihrem konfrontativen Post steht die Linksjugend nicht alleine da. ZDF- und Arte-Autor Mario Sixtus betonte auf der Plattform Bluesky: „Wenn Faschisten sterben, jammern Demokraten nicht.“ Den hiesigen Agenturen warf er die Verharmlosung von Charlie Kirk vor. „Hätte es dpa vor 100 Jahren schon gegeben: ‚Adolf H., der umstrittene rechtskonservative Kunstmaler aus Österreich‘“, vermutete er.

Für einen Schmäh-Post entschied sich auch Sebastian Hotz, bekannt unter dem Pseudonym „El Hotzo“. Er postete in Anlehnung an den Vornamen des getöteten Aktivisten ein Bild der ZDF-Familienserie „Unser Charly“, in dem ein Schimpanse im Zentrum steht. Dazu kommentierte der Autor „RIP“.

Schon im vergangenen Jahr hatte El Hotzo in der Kritik gestanden, nachdem er als Reaktion auf die Schüsse auf Donald Trump geschrieben hatte: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“ Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach ihn später vom Vorwurf der Billigung von Straftaten frei.

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