Der bekannte rechtskonservative US-Aktivist Charlie Kirk ist nach einem Attentat am Mittwoch gestorben. Der 31-jährige Trump-Unterstützer war während einer Veranstaltung an der Utah Valley University in Orem im Bundesstaat Utah niedergeschossen worden. Er erlag seinen Verletzungen. Die Fahndung nach dem flüchtigen Täter läuft.
Der Schütze: Der Schütze habe von einem Dach aus auf Kirk geschossen. Der Täter sei offenbar im Studentenalter, er habe sich „gut in das Universitätspublikum eingefügt“, teilte das FBI am Donnerstag mit. In einem Waldgebiet sei die Tatwaffe sichergestellt worden, teilten die Ermittler der Bundespolizei mit. Es handele sich um ein „leistungsstarkes Repetiergewehr“, teilte das FBI mit.
Suche mit Fotos und neuem Video: Das FBI veröffentlichte am Donnerstagabend ein neues Überwachungsvideo. Es zeigt, wie der Schütze nach der Tat über das Dach eines Gebäudes rennt, sich dann an das Gebäude hängt und ins Gras fallen lässt. Der Schütze geht dann gemächlich auf eine Straße am Rande des Campus zu. Die Polizei sagt, er sei in ein Waldgebiet gegangen, wo die Behörden später das Gewehr gefunden hätten. Nach Angaben des FBI werden nach dem Fund von Hand- und Schuhabdrücken derzeit forensische Beweise ausgewertet.
Zuvor hatte das FBI mehrere Fotos einer „Person von Interesse“ („Person of Interest“) veröffentlicht. Die Ermittler baten in diesem Zusammenhang um Hinweise aus der Bevölkerung und setzten eine Belohnung von bis zu 100.000 US-Dollar aus, die zur Identifizierung des Attentäters führen. Die ersten Fotos zeigen eine Person, die einen Hut, eine Sonnenbrille und ein langärmeliges schwarzes Hemd trägt.
Am Donnerstagnachmittag teilte die Behörde weitere Fotos bei X, die zusätzliche Ausschnitte zeigen.
Der frühere stellvertretende FBI-Direktor Andrew McCabe sagte CNN: „Mit jeder Stunde, die verstreicht, entfernt sich der Mörder weiter, hat bessere Möglichkeiten, Unterschlupf und Unterstützung zu finden.“ Von dem Schützen gehe große Gefahr aus. „Die Gefahr, die von dieser Person ausgeht, ist grenzenlos. Dies ist eine Person, die vor Tausenden von Menschen eine äußerst gewalttätige Tat begangen hat und dies mit großem Geschick durchziehen konnte.“
Die Freigelassenen: Zwei Personen wurden kurzzeitig festgenommen, dann aber wieder entlassen. Es habe sich nicht um Verdächtige, sondern um „Personen von besonderem Interesse gehandelt“, teilte das FBI mit. In den sozialen Medien war kurz nach der Tat ein Video kursiert, das einen älteren Mann am Boden zeigte. Er wurde später wieder freigelassen.
Das Attentat: Dem 31-jährigen Kirk wurde offenbar in den Hals geschossen. Im Internet kursierende Videos zeigen, wie Kirk unter einem weißen Zelt mit der Aufschrift „The American Comeback“ in ein Mikrofon spricht. Es geht gerade um Waffengewalt. Plötzlich ist ein Schuss zu hören. Kirk greift mit der rechten Hand nach oben, während eine große Menge Blut aus der linken Seite seines Halses spritzt.
Die Reaktionen: Trump schrieb in seinem Onlinedienst „Truth Social“: „Der großartige, ja sogar legendäre Charlie Kirk ist tot. Niemand verstand die Jugend in den Vereinigten Staaten von Amerika besser oder hatte ein besseres Gespür für sie als Charlie.“ Kirk sei „von allen geliebt und bewundert“ worden, „besonders von mir“. Der US-Präsident beendete seinen Beitrag mit den Worten: „Charlie, wir lieben dich!“ In einem weiteren Beitrag kündigte Trump an, dass er „zu Ehren Charlie Kirks, eines wahrhaft großen amerikanischen Patrioten“ angeordnet habe, alle amerikanischen Flaggen in den USA bis Sonntag auf halbmast zu setzen. In einem Video auf Truth Social machte Trump die „radikale Linke“ für das Attentat mitverantwortlich.
Am Donnerstag (Ortszeit) kündigte Trump an, an der Beerdigung Kirks teilnehmen zu werden. „Ich werde dabei sein“, sagte Trump im Weißen Haus gegenüber Reportern, als er zu einer Reise nach New York aufbrach. „Ich glaube, es ist in Arizona. Es ist in Arizona, und sie haben mich gebeten, hinzugehen, und ich denke, ich habe eine Verpflichtung dazu.“ Auf die Frage nach dem Zeitpunkt der Beerdigung sagte Trump, er glaube, dass sie „am nächsten Wochenende“ stattfinden werde.
US-Vizepräsident J.D. Vance flog am Donnerstag nach Salt Lake City, Utah, von wo aus der Leichnam von Charlie Kirk nach Phoenix in Arizona überführt werden sollte. Als uniformierte Mitarbeiter den Sarg zur Air Force Two trugen, legte Vance eine Hand auf den Sarg, wie ein Video von Tyler Bowyer, dem Chief Operating Officer von Turning Point USA, zeigt. Der Sarg wurde dann mit der Air Force Two nach Phoenix geflogen, wo Kirk vor seinem Tod lebte. Vance und seine Ehefrau Usha Vance begleiteten Kirks Frau und seine beiden Kinder zurück in ihren Heimatstaat.
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Wer war Charlie Kirk? Kirk war einer der bekanntesten christlich-konservativen Aktivisten in den USA und stand Trump nahe. Mit der „Charlie Kirk Show“ hatte er einen eigenen Podcast, in den sozialen Netzwerken erreichte er ein Millionenpublikum. Mit 18 Jahren gründete er die Jugendaktivistenorganisation Turning Point USA, die sich an Studenten richtet und mittlerweile mehr als 850 Campus-Ortsgruppen zählt.
Die Organisation tritt für die Verbreitung rechtskonservativer und evangelikaler Sichtweisen an Schulen und Universitäten ein. Beobachter schreiben Kirk eine Schlüsselrolle im Bemühen der Republikaner zu, mehr Unterstützung unter jungen Menschen in den USA zu gewinnen. Kirk war mit der Podcasterin Erika Frantzve verheiratet, mit der er zwei kleine Kinder hat.
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