Missbraucht Google sein Monopol bei der Websuche? Das jedenfalls wirft ein US-Medienkonzern dem Unternehmen vor und klagt. Der Vorwurf: Wegen der KI-Zusammenfassungen von Google suchen viele Menschen die Webseiten nicht mehr auf.

Wer bei Google unterwegs ist, kennt sie: die KI-Zusammenfassungen, die als Erstes zu sehen sind, sobald man etwas sucht. Nun hat der erste Medienkonzern dagegen geklagt. Das US-Verlagshaus Penske Media, zu dem unter anderem Zeitschriften-Titel wie Rolling Stone und Billboard gehören, wirft Google Monopolmissbrauch vor.

Penske Media verweist in der Klage darauf, dass die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen oft schon die Anfrage der Nutzerinnen und Nutzer beantworteten. Deshalb suchten sie oft nicht mehr die Webseiten auf, von der die Informationen stammten. Medien, die ihre Inhalte kostenlos anbieten, seien darauf aber angewiesen, um sich über Werbung zu finanzieren.

Verstoß gegen US-Wettbewerbsrecht?

Google wolle nun selbst zum Ziel für die Nutzer werden, statt ein Anlaufspunkt auf dem Weg zu anderen Websites zu sein, betonte die Medienfirma. Das sei nur möglich, weil Google ein Monopol bei der Websuche habe.

Webseiten-Betreiber müssten deshalb akzeptieren, dass der Internet-Konzern sich auch das Recht vorbehält, die Inhalte der Seiten für seine KI zu nutzen. Das sei ein Verstoß gegen US-Wettbewerbsrecht. Penske Media zog vor das Gericht in Washington, das vergangenes Jahr das Google-Monopol bei der Websuche festgestellt hatte.

Konter von Google nach Klage

Google wies den Vorwurf zurück. Ein Google-Sprecher konterte, Nutzer fänden die Websuche mit KI-Zusammenfassungen hilfreicher und nutzten sie mehr. Das schaffe auch neue Gelegenheiten, Inhalte im Netz zu entdecken. Google leite täglich "Milliarden Klicks" an andere Webseiten weiter. Mit den KI-Zusammenfassungen werde deren Kreis vielfältiger.

Google weitete den Einsatz von KI-Überblicken seit dem vergangenen Jahr immer mehr aus. Das Geschäft wächst rasant. Doch der Internet-Konzern steht im Visier neuer Rivalen, die Nutzern direkte Informationen versprechen statt Links auf andere Webseiten zu liefern.

Zerschlagung von Google scheiterte

Die US-Regierung scheiterte zuletzt mit der Forderung nach einer Zerschlagung des Internetkonzerns. Die Staatsanwaltschaft hatte weitreichende Maßnahmen gegen Google gefordert - wie etwa den Zwangsverkauf vom Browser Chrome, um Googles Marktmacht bei der Websuche einzudämmen.

Bundesrichter Amit Mehta entschied Anfang September, dass das Unternehmen weder seinen beliebten Webbrowser Chrome noch das mobile Betriebssystem Android verkaufen muss. Der Google-Mutterkonzern Alphabet muss nach einem Urteil jedoch einige Daten seiner Suchmaschine mit Konkurrenten teilen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.