Die Gesamtzahl der hierzulande lebenden Migranten ist erstmals seit 2011 wieder leicht gesunken. Dies ergibt sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag, über die die „Rheinische Post“ berichtet und die auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Dabei geht es um Migranten mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus, inklusive Menschen aus der Ukraine. Diese können erst seit wenigen Monaten hier leben oder auch schon seit vielen Jahren. Ihre Gesamtzahl sank den Regierungsangaben zufolge im Lauf des ersten Halbjahres um etwa 50.000 Menschen: von 3,545 Millionen Ende 2024 auf aktuell 3,495 Millionen.
Gründe sind nach einer Analyse der Linken, dass zwar weiter Migranten und Kriegsflüchtlingen neu einreisen, ihnen aber eine steigende Zahl von Abschiebungen und Ausreisen gegenübersteht. Zudem wurden viele von ihnen eingebürgert und sind nun deutsche Staatsbürger. So wurden etwa im vergangenen Jahr laut Bundesinnenministerium allein 83.150 vormals syrische Staatsangehörige eingebürgert.
Den Zahlen zufolge haben aktuell rund 492.000 der rund 3,5 Millionen Migranten einen unsicheren Status – sie sind also etwa Asylsuchende oder Geduldete. Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen betrug Ende Juli 1,27 Millionen.
Die innen- und fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Clara Bünger, erklärte zu den Zahlen, dies sei „wahrlich kein Grund zum Feiern, denn Gründe zur Flucht gibt es weltweit so viele wie seit Langem nicht mehr“. Doch immer weniger Schutzbedürftige schafften es über die hochgerüsteten und vorverlagerten EU-Außengrenzen. „Dass die absolute Zahl der in Deutschland lebenden Geflüchteten zurückgeht, belegt die Absurdität des Geredes von einem vermeintlichen Notstand, der es erlauben soll, EU-Asylrecht außer Kraft zu setzen.“
Asylzahlen gehen um 60 Prozent zurück
Die „Bild“ hatte Anfang des Monats sinkende Asylzahlen in Deutschland gemeldet. Die Zahl der neu ins Land gekommenen Flüchtlinge ist demnach im August abermals deutlich gesunken – um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August 2025 hätten 7803 Menschen in Deutschland einen Asylantrag gestellt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf interne Behördenzahlen. Im August 2024 hatte diese Zahl noch bei 18.427 gelegen.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte den Rückgang als Erfolg einer restriktiveren Migrationspolitik bewertet. „Unsere Asylwende wirkt, unsere Maßnahmen sind erfolgreich“, sagte Dobrindt. Nun werde es politisch darum gehen, „das gemeinsame europäische Asylsystem zu schärfen, um den Migrationsdruck auf Europa weiter zu senken“.
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