US-Präsident Donald Trump hat eine Reihe neuer Importzölle festgelegt. Am Donnerstag (Ortszeit) erklärte Trump, er werde einen Importzoll von 100 Prozent auf Arzneimittel verhängen, sofern deren Hersteller keine Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten betreiben. Außerdem kündigte er an, Importzölle in Höhe von 50 Prozent auf Küchen- und Badezimmerschränke, 30 Prozent auf Polstermöbel und 25 Prozent auf schwere Lastwagen zu erheben. Diese sollen ab dem 1. Oktober in Kraft treten.
Trump erklärte auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social, dass ausländische Hersteller von Möbeln und Schränken den US-Markt mit ihren Produkten überschwemmten. Daher seien Zölle aus Gründen der nationalen Sicherheit und anderer Erwägungen notwendig. Zudem betonte er, dass im Ausland hergestellte Lastwagen und Ersatzteile den einheimischen Produzenten schadeten.
Sollten Arzneimittelhersteller eine Produktionsstätte in den USA bauen, könnten sie damit den Zoll umgehen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Unternehmen, die entweder bereits einen Baubeginn festgelegt oder mit dem Bau begonnen hätten, seien von den geplanten Zöllen ausgenommen.
Gerade die deutsche Pharmaindustrie mit ihren rund 130.000 Beschäftigten hatte Zölle gefürchtet: Die USA sind das wichtigste Exportland. 2024 gingen dem Statistischen Bundesamt zufolge Waren im Wert von 27 Milliarden Euro und damit knapp ein Viertel der deutschen Pharma-Exporte in die USA. Damit ist die deutsche Pharmabranche wesentlich stärker vom US-Markt abhängig als etwa der Maschinenbau oder die Chemieindustrie. Besonders gefragt waren etwa Impfstoffe. Doch auch Indien ist stark betroffen: Das südasiatische Land importiert vor allem Arzneimittel in die USA.
Knapp ein Viertel der deutschen Pharma-Exporte geht in die USA
Zwischen den USA und der EU steht eigentlich seit Sommer ein Deal – dabei wurde für EU-Importe in die Vereinigten Staaten ein Basiszollsatz von 15 Prozent festgelegt. Für europäische Hersteller von Arzneimitteln, Halbleitern und Bauhölzern war dennoch bislang nicht ganz klar, ob die Zollobergrenze von 15 Prozent auch für sie gilt.
Auch Autohersteller waren bis zuletzt unsicher bezüglich der Zölle. Erst am Donnerstag war deutlich geworden, dass für aus der EU in die USA eingeführte Autos rückwirkend zum 1. August die Zölle von 27,5 Prozent auf dann 15 Prozent gesenkt werden.
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