Einen Tag vor Ablauf einer Frist zur Wiedereinführung von UN-Sanktionen gegen den Iran haben Teheran und Moskau ein Abkommen zum Bau neuer Atomkraftwerke im Iran unterzeichnet.
Wie das iranische Staatsfernsehen am Freitag berichtete, schlossen die russische Atomenergiebehörde Rosatom und das Unternehmen Iran Hormoz einen Vertrag im Umfang von 25 Milliarden Dollar (21,4 Milliarden Euro) zum Bau von vier Atomkraftwerken in Sirik in der südiranischen Provinz Hormosgan. Bisher hat der Iran nur ein Atomkraftwerk zur Stromerzeugung in Buschehr im Süden des Landes in Betrieb.
Westliche Staaten verdächtigen den Iran, an der Entwicklung einer Atombombe zu arbeiten. Nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran das einzige Land ohne eigene Atomwaffen, das Uran auf 60 Prozent anreichert. Zur Herstellung von Atomsprengköpfen ist auf 90 Prozent angereichertes Uran nötig, zur Stromerzeugung mit Atomkraft ist eine Anreicherung auf 3,67 Prozent ausreichend. Teheran beharrt dagegen darauf, sein Atomprogramm lediglich zur zivilen Nutzung von Atomkraft zu betreiben.
Im Atomstreit mit dem Iran hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien – die sogenannten E3-Staaten – Ende August den sogenannten Snapback-Mechanismus ausgelöst. Dieser sieht eine Wiedereinsetzung der nach dem 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommen schrittweise abgebauten UN-Sanktionen gegen den Iran binnen 30 Tagen vor. Die Frist endet in der Nacht zum Sonntag.
Trotz laufender Verhandlungen der E3-Staaten mit dem Iran am Rande der UN-Generaldebatte in New York ist eine Einigung in letzter Minute bisher nicht in Sicht. Irans Verbündete China und Russland bemühen sich parallel um eine Fristverlängerung für den Iran um weitere sechs Monate.
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