Nach der Veröffentlichung eines Friedensplans von Donald Trump für den Gazastreifen haben acht arabische und muslimische Länder sowie die palästinensische Autonomiebehörde die Bemühungen des US-Präsidenten für ein Ende des Krieges gelobt. Auch in Europa ist die Erleichterung groß. Jetzt sei Frieden im Nahen Osten wirklich greifbar, hieß es von vielen.

Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, Indonesien und Pakistan bekräftigten in einer gemeinsamen Erklärung am Montag ihre Bereitschaft, „positiv und konstruktiv mit den Vereinigten Staaten und den nötigen Parteien zusammenzuarbeiten, um das Abkommen abzuschließen und dessen Umsetzung sicherzustellen“. Die palästinensische Autonomiebehörde erklärte, sie begrüße die „aufrichtigen und entschlossenen Bemühungen“ von Trump „zur Beendigung des Krieges in Gaza“.

Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Plan Trumps bei einem Besuch im Weißen Haus zugestimmt. Trumps 20-Punkte-Plan sieht unter anderem eine Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet vor.

Der britische Premierminister Keir Starmer begrüßte Trumps Initiative und forderte die islamistische Hamas zur Zustimmung auf. „Die neue US-Initiative für eine Beendigung des Krieges in Gaza ist sehr willkommen, und ich bin Präsident Trump für seine Führungsrolle dankbar“, teilte der Premier mit. „Wir unterstützen nachdrücklich seine Bemühungen, die Kämpfe zu beenden, die Geiseln freizulassen und die Bereitstellung dringender humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza sicherzustellen“, sagte Starmer. Dies habe „oberste Priorität“.

Großbritannien rufe alle Seiten dazu auf, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um diese Vereinbarung abzuschließen und umzusetzen. „Die Hamas sollte nun dem Plan zustimmen und das Leid beenden, indem sie ihre Waffen niederlegt und alle verbleibenden Geiseln freilässt“, forderte der britische Premier.

Der französische Präsident Emmanuel Macron teilte auf der Plattform X mit: „Die Hamas hat keine andere Wahl, als alle Geiseln unverzüglich freizulassen und diesem Plan zu folgen“. Von Israel erwarte er, dass es sich auf dieser Grundlage entschlossen engagiere.

Der vorgeschlagene Friedensplan sieht als Gegenleistung für eine schnelle Freilassung aller Geiseln vor, hunderte palästinensische Gefangene freizulassen. Außerdem werde sich die israelische Armee aus dem Gazastreifen zurückziehen. Das Gebiet soll von einer palästinensischen Übergangsregierung unter Aufsicht eines internationalen Gremiums regiert werden.

EU-Ratspräsident António Costa sei „ermutigt“ durch die „positive Reaktion“ des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu, erklärte Costa. Er rief alle Parteien dazu auf, „diesen Moment zu nutzen, um dem Frieden eine echte Chance zu geben“. Die Situation im Gazastreifen sei „unerträglich“. Die Kämpfe müssten beendet werden „und alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden“, so Costa.

„Hoffnung für Hunderttausende, die Gaza leiden“

Bundesaußenminister Johann Wadephul erklärte in einer ersten Reaktion, der Friedensplan biete die einmalige Chance, den Krieg zu beenden. Es gebe Hoffnung für Israelis und Palästinenser, dass der Krieg bald vorbei sein könnte. „Diese Chance darf nicht vertan werden. Die Hamas muss sie ergreifen.“ Alle, die auf die Hamas Einfluss nehmen könnten, müssten dies jetzt tun. Dieser Plan „bietet Hoffnung für Hunderttausende, die in Gaza leiden – unter erbitterten Kämpfen, unter grausamer Geiselhaft und unter unvorstellbarer humanitärer Not“, sagte der CDU-Politiker in Berlin.

Der Außenminister lobte explizit das Engagement Trumps und betonte, die Bundesregierung stehe bereit, den Plan konkret zu unterstützen. „Mit unseren amerikanischen, arabischen und europäischen Partnern eint uns ein gemeinsames Ziel: Die dauerhafte Sicherheit des jüdischen Staates Israel und eine politische Perspektive für die Palästinenserinnen und Palästinenser.“ Wadephul äußerte zudem die Hoffnung, auf einen „breiteren Ausgleichsprozess im Nahen Osten“. Er kündigte eine Reise für das Wochenende in die Region an.

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