Im Prozess um die mutmaßliche Kindesentziehung durch die Hamburger Unternehmerin Christina Block wird der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, nun doch nicht als Zeuge aussagen. „Ich will kein Schauspieler in einer Seifenoper sein“, sagte er WELT.
Sein Anwalt Leon Kruse teilte dem Landgericht mit, Hanning habe sich endgültig entschieden, von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch zu machen. Das Gericht prüft derzeit, ob die ursprünglich für nächste Woche angesetzte Zeugenvernehmung gestrichen wird.
Das Gericht übermittelte den Schriftsatz des Verteidigers an die Verfahrensbeteiligten. Deren Stellungnahmen sollen nun in die Entscheidung über eine mögliche Abladung einfließen.
Im aktuellen Verfahren steht ein spektakulärer Vorfall aus der Silvesternacht 2023/24 im Mittelpunkt. Christina Block soll ihre beiden Kinder aus der Obhut ihres Ex-Mannes in Dänemark nach Deutschland zurückholen lassen haben – gegen dessen Willen. Sie bestreitet die Vorwürfe. Der Fall ist das Ergebnis eines jahrelangen Sorgerechtsstreits.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt seit September gegen den ehemaligen BND-Chef wegen des Verdachts, zusammen mit einem früheren Hamburger LKA-Beamten, als Verantwortlicher einer Sicherheitsfirma, einen Auftrag von Block entgegengenommen zu haben.
Weder Hanning noch der mitbeschuldigte Ex-LKA-Mann gehören zu den derzeitigen Angeklagten im Block-Prozess. Hannings Anwalt wies die gegen seinen Mandanten erhobenen Vorwürfe als „falsch“ zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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