Die jüngst von der Terrororganisation Hamas an Israel übergebenen sterblichen Überreste gehören israelischen Angaben zufolge zu einem Israeli, dessen Leiche die Armee vor knapp zwei Jahren geborgen hat. Die Familie des Mannes sei informiert worden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Zuvor hatten israelische Medien berichtet, es handle sich bei der am Montagabend übergebenen Leiche nicht um eine neue vermisste Hamas-Geisel. „Dies stellt einen klaren Verstoß der Terrororganisation Hamas gegen das Abkommen dar“, hieß es in einer Stellungnahme von Netanjahus Büro weiter.

Der Mann, von dem die Hamas nun Überreste ausgehändigt hat, war am 7. Oktober 2023 vom Nova-Festival entführt und später für tot erklärt worden. Israels Armee teilte am 1. Dezember 2023 mit, dass seine Leiche nach Israel gebracht worden sei. Danach wurde er beerdigt.

Im Rahmen einer ersten Phase des von den USA vorangetriebenen Friedensplans muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Die Islamistenorganisation hat bereits am 13. Oktober alle noch lebenden Geiseln übergeben. Israel ließ dafür Hunderte palästinensische Häftlinge frei.

Die Hamas übergibt die sterblichen Überreste nur schleppend. Sie begründet das damit, dass es für sie schwierig sei, die Toten zu finden, weil sie unter den Trümmern bombardierter Gebäude und Tunnel verschüttet seien. Eine Sprecherin der israelischen Regierung nannte dies eine Lüge. Israel wisse, dass die Hamas die sterblichen Überreste finden könne. Zuletzt waren am vergangenen Dienstag zwei Leichen von Geiseln übergeben worden.

Trump erhöht Druck auf die Hamas

Auch das Forum der Geiselfamilien betonte in einer Mitteilung auf X, die Hamas wisse ganz genau, „wo jede einzelne der getöteten Geiseln festgehalten wird.“ Die Familien appellierten an die Regierungen Israels und der USA sowie an die Vermittler der Waffenruhe, nicht zur Umsetzung der nächsten Phase des US-Friedensplans überzugehen, bis alle Geiseln an Israel übergeben seien. Ein genauer Fahrplan für die nächste Phase steht bislang nicht fest.

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag den Druck auf die Hamas erhöht, die verbleibenden toten Geiseln schnell auszuhändigen. Seine Zusage, dass beide Seiten des Waffenruhe-Abkommens fair behandelten, gelte nur, wenn sie ihren Verpflichtungen nachkämen, mahnte Trump. „Mal sehen, was sie in den nächsten 48 Stunden tun werden. Ich beobachte das sehr genau“, schrieb er auf Truth Social. Einige israelischen Medien interpretierten dies als Frist, die an diesem Montag auslaufe.

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