Antiisraelische Aktivisten haben am Freitagmittag im ZDF-Gebäude in Berlin „Unter den Linden“ protestiert. Nach Angaben der Polizei gingen etwa zehn bis 15 Demonstranten am Mittag in öffentlich zugängliche Bereiche des Gebäudes an der Straße „Unter den Linden“ im Regierungsviertel und riefen dort lautstark Parolen.

Die Polizei sei gerufen worden und habe die Demonstranten aus dem Gebäude geleitet, sagte ein Sprecher. Daraufhin hätten die Teilnehmer eine Kundgebung draußen auf dem Fußgänger-Mittelstreifen vor dem ZDF abgehalten. Alles sei friedlich abgelaufen. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs sei nicht gestellt worden, daher habe die Polizei auch keine Personalien festgestellt.

Eine ZDF-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Aktivisten hätten im Atrium des Hauptstadtstudios demonstriert. Gesprächsangebote eines Vertreters der Redaktion seien über eine Stunde lang nicht angenommen, sondern mit Protestrufen übertönt worden. Welche Parolen gerufen wurden, war der Sprecherin zufolge nicht bekannt. Auch über Gewalt oder Beschädigungen lagen keine Berichte vor.

Dem Portal „Focus“ zufolge allerdings waren die Proteste antiisraelisch, was auch Fotos der Aktion belegen, welche Nachrichtenagenturen aufnahmen. Dort halten die Demonstranten Transparente hoch mit dem Slogan: „Gaza ist auch eure Schuld“. „Focus“ berichtet über Flyer mit ähnlichem Text. Auf der Rückseite stehe Folgendes: „Unsere Rundfunkbeiträge zahlen eure Gehälter, doch sie dienen nicht dem Volk, sondern den Interessen der Herrschenden. Statt deutsche Politiker:innen für ihre Mitschuld an Israels Völkermord verantwortlich zu halten, versuchen staatliche Medien durch Lüge, Hetze und Zensur Konsens für Kriegsverbrechen zu generieren.“

Aufforderungen der Wachleute, das Gebäude zu verlassen, seien die Demonstranten nicht nachgekommen. Die Polizei habe daraufhin das Hausrecht des ZDF durchgesetzt und die Gruppe aus dem Gebäude gebracht. Gegen zwölf der Aktivisten wurden Verfahren wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.

Das ZDF-Hauptstadtstudio war erst im Juli von Unterstützern der in Ungarn inhaftierten linksextremistischen Person Maja T. kurzzeitig besetzt worden.

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