Berlins SPD-Chef Martin Hikel hat die Ablehnung seiner Nominierung als Bürgermeisterkandidat für Neukölln verteidigt. „Ich muss am Ende im Wahlkampf mein Gesicht für die SPD in Neukölln hinhalten“, sagte er im Interview mit dem „Tagesspiegel“. „Wenn die SPD Neukölln dieses Angebot nicht breit unterstützt, bin ich für diesen Kreisverband der falsche Kandidat.“

Hikel hatte am Samstag ohne Gegenkandidat auf der Delegiertenkonferenz der SPD Neukölln lediglich 68,5 Prozent der Stimmen bekommen. „Nach meinem Wahlergebnis und den vorangegangenen Diskussionen habe ich für mich festgestellt, dass ich auf dieser Basis nicht für die Neuköllner SPD als Bürgermeisterkandidat authentisch in den Wahlkampf ziehen kann“, sagte Hikel. „Die persönliche Integrität und Authentizität muss sich ein Kandidat für einen schlagkräftigen Wahlkampf bewahren, was so nicht mehr für mich möglich war.“

Er habe im Kreisverband frühzeitig kommuniziert, dass eine erneute Kandidatur nur bei einer deutlichen Unterstützung denkbar sei. „Bereits durch die Nicht-Berücksichtigung von Franziska Giffey auf der Liste für die Berlin-Wahl hat sich dann abgezeichnet, dass dieser Kurs, für den ich stehe, nicht voll getragen wird“, so Hikel.

Der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Berlin-Wahl, Steffen Krach, hatte zuvor Unverständnis für Hikels Entscheidung geäußert. Krach soll am Samstag auf einem Landesparteitag offiziell zum Spitzenkandidaten der Berliner SPD für die Abgeordnetenhauswahl 2026 gewählt werden.

Hikel ist von einem guten Ergebnis für Krach überzeugt. Er sei sich sicher, „dass es ein sehr klares und sehr geschlossenes Ergebnis für Steffen Krach geben“ werde, sagte Hikel. „100 Prozent wäre ein Martin-Schulz-Moment, damit hat die SPD nicht so gute Erfahrungen gemacht. Auch wenn ich nicht ausschließen würde, dass es nahezu 100 Prozent werden“, sagte Hikel.

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