Die Berliner SPD-Vorsitzenden Nicola Böcker-Giannini und Martin Hikel treten zum Monatsende zurück. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt, zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet. Beide informierten demnach den geschäftsführenden Landesvorstand der SPD.

Das Duo, das erst seit 2024 an der SPD-Spitze amtierte, zieht damit die Konsequenzen aus mangelndem Rückhalt in der Partei. Böcker-Giannini hatte am Samstag in ihrem Kreisverband Reinickendorf keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2026 bekommen. Bei einer Wahlversammlung des SPD-Kreisverbands Reinickendorf unterlag sie bei der Abstimmung um Platz drei der Bezirksliste klar einer Gegenkandidatin.

Hikel, der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln ist, war vor zwei Wochen bei einer Wahlversammlung der dortigen SPD mit lediglich 68,5 Prozent erneut für den Posten nominiert worden. Er hatte daraufhin überraschend angekündigt, dass er bei der Wahl 2026 nicht mehr für das Amt kandidiert. Das Ergebnis gebe ihm zu wenig Rückenwind für den Wahlgang, argumentierte er.

Zehn Monate vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksparlamenten am 20. September 2026 steht die Berliner SPD, die seit 2023 als Juniorpartner der CDU regiert, damit vor einem politischen Trümmerhaufen. Wie es nun weitergehen soll, ist unklar.

Spitzenkandidat Steffen Krach, der im Moment noch Regionspräsident der Region Hannover ist, soll neuer Parteichef werden. Er könnte auf einem Parteitag im März auf den Posten gewählt werden, auf dem die Berliner SPD eigentlich ihr Wahlprogramm beschließen will.

Die Amtszeit von Böcker-Giannini und Hikel an der SPD-Spitze läuft eigentlich bis Juni. In letzten Wahlumfragen rangierte die Berliner SPD mit 13 bis 16 Prozent hinter CDU und Linken, teils auch hinter den Grünen und der AfD.

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