AfD-Chef Tino Chrupalla zeigt sich überzeugt, dass ein Adolf Hitler imitierender Redner des Gründungskongresses der neuen AfD-Jugendorganisation bald nicht mehr der Partei angehören wird. „Wenn, dann war es auch sehr schlechte Satire“, sagte Chrupalla in der Ntv-Sendung „Pinar Atalay“ über den Auftritt von Alexander Eichwald. Das sei genau das, was man vom politischen Gegner erwarten könne.
Chrupalla sagte weiter: „Mal gucken, was noch rauskommt. Wir wissen ja noch nicht alles, was vielleicht noch geschieht. Auf alle Fälle wird er kein Mitglied der Partei bleiben. Das steht jedenfalls fest.“ Ein Parteiausschluss müsste über ein Schiedsgericht der AfD durchgesetzt werden.
Eichwald hatte sich am Wochenende in Gießen für einen Vorstandsposten in der neuen Jugendorganisation Generation Deutschland beworben. In seiner Bewerbungsrede fuchtelte er mit dem Finger und drosch mit rollendem „R“ scharf-rechte Parolen. Er unterlag zwar deutlich gegen Mitbewerber Alexander Claus, bekam aber immerhin 12 Prozent der Stimmen.
Der Auftritt erinnerte in Ton und Stil an NS-Reichskanzler Adolf Hitler. AfD-intern und im Netz läuft seitdem eine große Diskussion darüber, ob das eine gezielte Täuschung oder Satire-Aktion war.
Boris Palmer – „Und dann gibt es tosenden Beifall“
Mit in der Sendung war der Tübinger Bürgermeister Boris Palmer, der sich entsetzt zeigte über die Radikalisierung der neuen AfD-Jugend. Die am Wochenende neu gegründete AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ hatte in einer ihrer Reden „millionenfache Remigration“ gefordert.
„Nur mit millionenfacher Remigration sind in unserem Land Frauen und Kinder sicher“, zitierte der Tübinger Bürgermeister eine AfD-Politikerin. „Und dann gibt es tosenden Beifall. Da schaudert es mich.“ Unberechtigt im Land lebende Ausländer gebe es derzeit aber nur etwa 250.000, so Palmer. „Diese Jugendorganisation scheint jedenfalls um ein Vielfaches radikaler zu sein als die Erwachsenen. Und das besorgt mich.“
Das „Rebellische“ bei der Jugendorganisation sei gewollt, sagte Chrupalla. „Es ist berechtigt, dass die Jugend ein Stück weit härtere Töne anschlägt.“ Zu den 250.000 geduldeten Ausländern in Deutschland kämen eben auch die Ukrainer, so Chrupalla. „Die werden nach Kriegsende wieder zurück in ihre Heimat müssen und dann kommen wir schon auf Zahlen, die weit über die 250.000 gehen“.
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