Der Vorsprung der AfD vor den aktuellen und künftigen Regierungsparteien verfestigt sich: Im am Dienstag veröffentlichten RTL/ntv-Trendbarometer des Meinungsforschungsinstituts Forsa verlieren Union und SPD jeweils einen Prozentpunkt auf 24 und 14 Prozent. Die AfD bleibt konstant bei 26 Prozent auf Platz eins.
Die Grünen legen einen Punkt auf zwölf Prozent zu, ebenso die Linkspartei, die in der Umfrage auf zehn Prozent kommt. Das BSW würde mit vier Prozent wie auch die FDP mit drei Prozent am Einzug in den Bundestag scheitern. Alle Sonstigen erreichen sieben Prozent (plus 1 Punkt).
Bei der Bundestagswahl hatten die Unionsparteien noch einen Stimmenanteil von 28,6 Prozent erreicht, die SPD 16,4 Prozent. Mit 45 Prozent reichte das für die Mehrheit der Sitze im Bundestag. Von dieser Mehrheit ist Schwarz-Rot in der aktuellen Forsa-Umfrage sieben Prozentpunkte entfernt. Ohne AfD und Linkspartei hätte damit nur Schwarz-Rot-Grün eine Mehrheit.
Die Umfragewerte im Überblick:
AfD: 26 Prozent (unverändert)
Union: 24 Prozent (minus ein Prozentpunkt)
SPD: 14 Prozent (minus ein Prozentpunkt)
Grüne: 12 Prozent (plus ein Prozentpunkt)
Linke: 10 Prozent (plus ein Prozentpunkt)
BSW: 4 Prozent (unverändert)
FDP: 3 Prozent (minus ein Prozentpunkt)
Sonstige: 7 Prozent (plus ein Prozentpunkt)
63 Prozent glauben nicht an eine Verbesserung der Lage
Nicht nur in der Sonntagsfrage, auch in der politischen Bewertung startet die neue Regierung mit schlechten Umfragewerten. Nur jeder dritte Bürger glaubt, dass das Land am Ende der Regierungszeit von Union und SPD besser dasteht als heute. 37 Prozent erwarten eine gleichbleibende Lage, 26 Prozent eine Verschlechterung – in Summe 63 Prozent.
Mehrheitlich rechnen nur die Anhänger der Union (73 Prozent) damit, dass eine Regierung unter CDU-Chef Friedrich Merz das Land nach vorn bringen wird. Unter den SPD-Anhängern sagen das nur 37 Prozent, bei den Grünen noch jeder Dritte. Am pessimistischen schätzen Anhänger von Linken und AfD die neue Regierung ein: Jeder Zweite erwartet, dass das Land künftig schlechter dastehen wird.
Auch Merz persönlich steckt weiter im Umfragetief. Nur 35 Prozent der Deutschen trauen ihm voll oder zumindest weitgehend. 63 Prozent eher nicht oder überhaupt nicht. Mehrheitlich trauen nur Unionsanhänger dem designierten Bundeskanzler.
Sollte seine Regierung gute Arbeit leisten, könnte das aber die AfD schwächen. Davon zeigt sich eine große Mehrheit von 70 Prozent der Deutschen überzeugt. In Westdeutschland ist diese Ansicht mit 72 Prozent noch ausgeprägter als in Ostdeutschland mit 60 Prozent. Bundesweit erwarten 26 Prozent, dass die AfD trotz Erfolgen von Union und SPD in der Wählergunst zulegen wird – insbesondere Anhänger der AfD sind davon überzeugt.
Forsa befragte zwischen 22. und 28. April insgesamt 2004 Wahlberechtigte. Die Fehlertoleranz wird mit plus/minus 2,5 Prozentpunkten angegeben.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.