US-Präsident Donald Trump hat seine Kabinettssitzung am Dienstag mit einer Frontalattacke auf Medien gestartet, die ihm Altersmüdigkeit unterstellen. Er sei „scharfsinniger als vor 25 Jahren“, betonte der 79-jährige Staatschef. Am Ende der mehr als zweistündigen Sitzung machte Trump allerdings einmal mehr Schlagzeilen, weil ihm an mehreren Momenten die Augen zufielen und er Schwierigkeiten zu haben schien, wach zu bleiben.

Die „Washington Post“ zählte, dass Trump „in neun verschiedenen Fällen über längere Zeiträume hinweg die Augen geschlossen oder offenbar Mühe hatte, sie offenzuhalten, was insgesamt fast sechs Minuten ausmachte“. Die Kabinettssitzung begann um 11.30 Uhr Ortszeit und dauerte zwei Stunden und 17 Minuten.

In den sozialen Medien verbreiteten sich schnell Videoschnipsel, wie Trump angeblich „eingedöst“ sei. In einer Aufnahme ist zu sehen, wie Außenminister Marco Rubio leidenschaftlich die Außenpolitik der US-Regierung lobt, während Trump die Augen geschlossen hält und sich nach vorn lehnt.

Das Weiße Haus widersprach gegenüber der „Washington Post“ der Darstellung, Trump sei eingeschlafen. Pressesprecherin Karoline Leavitt teilte mit, Trump habe „aufmerksam zugehört und das gesamte Treffen geleitet“. Sie verwies auf Trumps „beeindruckende Schlussantwort in der Pressekonferenz“, in der er somalische Migranten kritisierte.

„New York Times“ schreibt über Müdigkeitsanzeichen

Die „New York Times“ hatte kürzlich berichtet, dass Trump weniger öffentlich auftrete als in seiner ersten Amtszeit und bei solchen Auftritten zudem gelegentlich Anzeichen von Müdigkeit zeige.

Die Analyse ergab: Das erste geplante Event startete durchschnittlich etwa anderthalb Stunden später am Tag als im ersten Jahr seiner ersten Amtszeit. Gleichzeitig würden seine Veranstaltungen zu einer vergleichbaren Zeit wie damals enden. Die Zahl seiner Auftritte bei offiziellen Veranstaltungen sank der Analyse der Zeitung zufolge um fast 40 Prozent im Vergleich zur ersten Amtszeit.

Trump attackierte daraufhin die „New York Times“ und die Autorin des Artikels. Der Republikaner bezeichnete die Zeitung in einem Post auf seiner Plattform Truth Social als „KÄSEBLATT“ und „FEIND DES VOLKES“. Die „radikalen linken Verrückten“ der Zeitung wüssten, dass ihre Darstellung falsch sei.

12-Stunden-Tage für Trump – Weißes Haus zeigt Protokolle

Die US-Regierung übergab der „New York Post“ nun Protokolle des Oval Office, um zu demonstrieren, wie hart Trump wirklich arbeite. Bis zu 12 Stunden dauere der Arbeitstag des US-Präsidenten, berichtet die Zeitung. Die Aufzeichnungen umfassten zehn Werktage zwischen dem 12. und 25. November und zeigten, dass der Präsident etwa 50 Stunden pro Woche gearbeitet habe, ohne die offiziellen Aufgaben zu berücksichtigen, die er möglicherweise am Wochenende wahrgenommen hatte. Nicht aufgezählt seien auch Anrufe, die Trump oft morgens annehme, und seine Tätigkeiten auf Truth Social; Trump setzt seine Beiträge meistens abends ab.

Für Mittwoch, den 12. November, verzeichnen die Mitarbeiter des Präsidenten im Oval Office 32 Treffen und Telefonate mit Untergebenen, Gesetzgebern und Geschäftsleuten. Trump begann seinen Tag mit einem Meeting mit Mitarbeitern um 10.30 Uhr und beendete den Tag mit einem Abendessen um 19:45 Uhr mit Unternehmern, einer Zeremonie im Weißen Haus nach 22 Uhr und einem Treffen mit einem Unternehmensvertreter, das laut den Aufzeichnungen um 22:40 Uhr begann.

Trump ging beim Amtsantritt als ältester Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein, als er seine zweite Präsidentschaft im Januar begann. Nachdem es zum Ende der Amtszeit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden (83) große Zweifel an dessen mentaler Fitness gegeben hatte, gab es in den vergangenen Monaten auch immer wieder Spekulationen über Trumps Gesundheitszustand.

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