Nach dem Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige in Australien fordern auch Politiker und Politikerinnen in Deutschland ein Verbot von Plattformen wie TikTok für Jugendliche und eine Altersgrenze für die Nutzung. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sagte der „Bild“-Zeitung vom Montag: „Wer jetzt weiterhin die Augen verschließt, gefährdet damit vorsätzlich die Zukunft unserer Kinder. Es ist unsere Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und klare gesetzliche Grenzen zu setzen.“
Er kämpfe „auf allen Ebenen dafür, dass unter 16-Jährige Tiktok-frei und frei von Social Media aufwachsen können“, sagte Günther. Kinder und Jugendliche seien „zu lange mit den dramatischen Auswirkungen von Social Media alleine gelassen“ worden. Besonders TikTok konfrontiere Minderjährige mit Inhalten, „die sie in ihrem Alter nicht verkraften können“.
Unterstützung für eine Altersgrenze kommt auch von der Grünen-Co-Bundesvorsitzenden Franziska Brantner. „Unsere Regeln im digitalen Raum dürfen nicht länger folgenlos bleiben“, sagte Brantner der „Bild“-Zeitung. Sie befürworte daher „eine Altersgrenze für Social Media“.
Am wirksamsten wäre es ihrer Ansicht nach, Anbieter zu verpflichten, „nur sucht- und manipulationsfreie Algorithmen einzusetzen“. Viele Plattformen seien aber bewusst darauf ausgelegt, junge Nutzer süchtig zu machen, sagte Brantner. Eine Altersgrenze müsse konsequent und datenschutzkonform durchgesetzt werden.
In Deutschland liegt das Mindestalter für Plattformen wie Instagram oder Facebook laut Nutzungsbedingungen derzeit bei 13 Jahren. Eine echte Altersprüfung findet jedoch meist nicht statt.
Australien hatte am vergangenen Mittwoch als erstes Land der Welt ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren eingeführt. Das Verbot nimmt die Betreiber von Plattformen wie Tiktok, Instagram und Snapchat in die Pflicht und sieht für sie Geldstrafen von umgerechnet bis zu 27 Millionen Euro vor, wenn sie keine „angemessenen Maßnahmen“ zur Einhaltung der Vorschriften ergreifen.
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