US-Politikberater Peter Rough sieht Sicherheitsgarantien in den aktuellen Verhandlungen um ein Ende des Kriegs in der Ukraine als den „alles entscheidenden Punkt“, um Kyiv zu „schwierigen und schmerzhaften Zugeständnissen“ zu bewegen.

Eine Sicherheitsgarantie für die Ukraine ähnlich der Nato-Beistandsklausel, wie sie die USA im Rahmen der Gespräche in Berlin diese Woche angeboten haben, würde die Glaubwürdigkeit der USA auf die Probe stellen, argumentierte er im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“.

„Eine derartige Zusage wäre entweder ein großer Bluff der Amerikaner oder eine Verpflichtung der USA gegenüber der Ukraine, zu der selbst Präsident Biden nicht bereit war“, so der Europa-Direktor des konservativen US-Thinktanks „Hudson Institute“ weiter. Die Sicherheitsgarantien würden in ihrer Wirkung zusätzlich gestärkt, wenn sie vom US-Senat verabschiedet würden, wie von der Ukraine angestrebt.

Europa müsse einen Fehler vermeiden

Auch nach einem Waffenstillstand würde Putin „mindestens einen massiven Informationskrieg gegen Präsident Selenskyj und die Ukrainer führen“, befürchtet der ehemalige Mitarbeiter von Präsident George W. Bush. Auch die hybride Kriegsführung gegen Europa werde der russische Präsident fortsetzen.

Dagegen würden nur offensive Gegenmaßnahmen helfen. Europa müsse den Fehler vermeiden, im Konflikt mit Russland nur zwei Optionen zu sehen: die eine große militärische Operation oder Nichtstun.

„Vielleicht ist es einfach mal notwendig, dass die Lichter in der Moskauer Metro einen Morgen lang ausgehen“, wiederholte Rough einen Vorschlag, den er Mitte November bereits in einer Anhörung im US-Kongress formuliert hatte. Damit würde man, so der Polit-Analyst weiter, den Russen klarmachen, dass solche Angriffe nicht folgenlos bleiben. Anders komme die Botschaft anscheinend nicht an.

Peter Rough beschrieb dies so: „Ich glaube, die Russen sehen Konflikte wie einen Dimmer. Man kann sie in Nuancen rauf- und runterfahren. Im Westen betrachten wir Konflikte dagegen eher als einen Ein-Aus-Schalter. Das schränkt uns sehr ein und führt zu einer defensiven Haltung.“

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