Der Berliner Senat will mehr Klarheit über den Umfang von religiösem Mobbing an Schulen in der Hauptstadt bekommen. Eine wissenschaftliche Befragung von Tausenden Schülern soll Mitte 2026 unter anderem darüber Auskunft geben, wie stark diese sich durch religiösen Konformitätsdruck belastet fühlen, berichtet der Berliner „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage der Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz (Grüne).

Über die Befragung war bislang bekannt, dass damit erstmals ein „Berliner Gewalt- und Konfliktbarometer“ erstellt werden soll. Dazu befragt das Institut für Demoskopie Allensbach Sechst-, Neunt- und Zwölftklässler an 450 Schulen. Die wissenschaftliche Begleitung liegt bei den Universitäten Bielefeld und Wuppertal, den Auftrag gab Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU).

Vergeblicher Versuch 2021

2021 hatte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) vergeblich einen Versuch gestartet, eine Anlauf- und Dokumentationsstelle für religiös begründetes Mobbing zu schaffen.

Kritiker, darunter auch Vertreter von Kirchen, islamischen und jüdischen Gemeinden, bemängelten damals, dass das Projekt vor allem Schüler muslimischen Glaubens im Blick habe. Dadurch würden bereits weit verbreitete antimuslimische Einstellungen gestärkt und antimuslimischer Rassismus gefördert.

Für Schlagzeilen sorgte in diesem Jahr der Fall eines homosexuellen Lehrers an einer Grundschule in Berlin-Moabit. Er berichtete von monatelangem Mobbing. Muslimische Schüler hätten über ihn gesagt, er sei eine „Familienschande“ und er werde „in der Hölle landen“.

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