China hat am Montag ein groß angelegtes Militärmanöver rund um Taiwan mit scharfer Munition begonnen. „Dies dient ⁠als eine ernste Warnung an Befürworter einer ‚Unabhängigkeit Taiwans‘ und vor Einmischung ‍von außen“, teilte Shi Yi, ein Sprecher des Ostkommandos der chinesischen Volksbefreiungsarmee, mit.

Die Übung unter dem Namen „Just Mission 2025“ soll auch die Kampfbereitschaft testen. Teil des Manövers sind für Dienstag angesetzte Schießübungen in fünf Zonen rund um ⁠die Insel. Dafür werden ⁠der See- und Luftraum ab 8:30 Uhr Ortszeit für zehn Stunden gesperrt.

Taiwan meldete vier Boote der chinesischen Küstenwache vor seiner Nord- und Ostküste. Die Küstenwache der demokratisch regierten Insel schickte nach eigenen Angaben „umgehend größere Schiffe“ und unterstützende Einheiten in die betroffenen Gebiete.

Taiwan verurteilte die Ankündigung als „Missachtung internationaler Normen“. China setze auf „militärische Einschüchterung“, um Nachbarländer zu bedrohen. Das taiwanische Militär habe unter anderem ein Einsatzzentrum eingerichtet, um auf die Übungen zu reagieren.

Dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV zufolge ist die Blockade wichtiger taiwanischer Häfen eines der Hauptziele der Manöver. Dazu zählten die Häfen in Keelung im Norden der Insel und Kaohsiung im Süden.

Spannungen zwischen China und Japan

Die Regierung in Taipeh hatte im Dezember mitgeteilt, dass die USA Rüstungsverkäufe an Taiwan im Umfang von elf Milliarden Dollar (9,33 Milliarden Euro) absegneten und damit eines der größten Rüstungspakete für die Insel überhaupt beschlossen. China hatte daraufhin „entschlossene und schlagkräftige Maßnahmen“ zum Schutz seines Territoriums angekündigt.

Hintergrund des Manövers sind auch Äußerungen der japanischen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi, wonach ein hypothetischer chinesischer Angriff auf Taiwan eine militärische Reaktion Tokios auslösen könnte.

Es handelt sich ⁠um die sechste große Militärübung Chinas seit dem Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf der Insel im ‍Jahr 2022. Es ⁠ist jedoch ‌das erste Mal, ‌dass China öffentlich erklärt, ‌das Manöver ziele auch auf die „Abschreckung“ einer ausländischen ​militärischen Einmischung ab

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.