Der massive Stromausfall am Montag hat in Spanien nach Angaben des Unternehmerverbandes CEOE wirtschaftliche Schäden in Höhe von etwa 1,6 Milliarden Euro verursacht. Dies entspreche in etwa 0,1 Punkten des Bruttoinlandsprodukts (BIP), teilte der Verband auf Anfrage mit.

Die Zeitung „El País“ berichtete, manche Bankanalysten rechneten sogar mit Verlusten in Höhe von 2,25 Milliarden bis 4,5 Milliarden Euro. Allerdings gingen andere Experten dem Blatt zufolge davon aus, dass die Schäden niedriger seien, weil einige Produktionsausfälle im Laufe des Jahres noch kompensiert werden könnten.

Etliche Betriebe mussten Produktion unterbrechen

Der Stromausfall hatte das Land für mehr als zehn Stunden weitgehend lahmgelegt. Viele Industriebetriebe wie etwa Volkswagen in Pamplona und die Tochter Seat bei Barcelona mussten die Produktion unterbrechen. Manche Industrieanlagen hätten durch die abrupte Unterbrechung der Energieversorgung Schaden genommen.

Auch die Lebensmittelindustrie und der Handel klagen über herbe Verluste etwa infolge unterbrochener Kühlketten. Viele Supermärkte mussten ihr gesamtes Kühl- und Tiefkühlsortiment entsorgen, weil die Lebensmittel zu warm geworden waren.

Viele Geschäfte und Gaststätten schlossen vorzeitig, Bankautomaten fielen aus und Kartenzahlung war nicht mehr überall möglich. Baustellen standen still, Fernzüge blieben auf offener Strecke und U-Bahnen in den Tunneln stehen.

Vier Spanier starben durch Folgen des Stromausfalls

Medienberichten zufolge hatte der Stromausfall im Nordwesten Spaniens auch tragische Folgen. In der Kleinstadt Taboadela starben drei Mitglieder einer Familie durch eine Kohlenmonoxidvergiftung, wie die regionale Zeitung „La Voz de Galicia“ und die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Polizei berichteten.

Die Opfer seien ein Ehepaar im Alter von 81 und 77 Jahren sowie dessen 56-jähriger Sohn. Das älteste Mitglied des Haushalts habe ein Beatmungsgerät gebraucht. Als der Strom ausfiel, sei ein benzinbetriebener Notstromgenerator angeschmissen worden, dessen Abgase sich offenbar unbemerkt im Haus verteilt hätten. Während des Stromausfalls starb zudem eine Frau in ihrer Wohnung in Madrid. Eine Kerze hatte dort ein Feuer ausgelöst.

Über die Ursache des größten Stromausfalls in der Geschichte des Landes gibt es weiter keine gesicherten Angaben. Spaniens Regierung kündigte eine minutiöse Untersuchung an. Auch in Portugal war am Montag großflächig der Strom ausgefallen.

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