Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump gegenüber den USA kapituliert und will demnach keine Schiffe mehr angreifen. Trump sagte im Weißen Haus, er nehme die Zusicherung ernst und werde im Gegenzug die US-Angriffe auf die Huthi mit sofortiger Wirkung einstellen lassen. „Sie haben kapituliert. (...) Wir werden sie beim Wort nehmen“, erklärte Trump beim Besuch des neuen kanadischen Premierministers Mark Carney. „Sie haben gesagt, bitte bombardiert uns nicht mehr, und wir werden eure Schiffe nicht angreifen.“ Auch Omans Außenminister verkündete eine Waffenruhe zwischen den USA und der Huthi-Miliz.

Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs haben Konflikte in der Region auch auf den Seerouten deutlich zugenommen. Die mit dem Iran verbündeten Huthi haben vermehrt Tanker auf Routen im Roten Meer angegriffen.

Huthi äußern sich nicht zu Angriffen auf Schiffe

Die islamistische Miliz bekräftigte nach der überraschenden Ankündigung ihre fortwährende Unterstützung für Gaza. Ziel sei es weiterhin, die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu stoppen und humanitäre Hilfslieferungen zu ermöglichen, schrieb der hochrangige Huthi-Vertreter Mohammed Ali al-Huthi auf der Nachrichtenplattform X.

Zur Waffenruhe äußerten sich die Huthi erst einmal vorsichtig. Die proiranische Gruppe werde die Ankündigung von Trump zum Einstellen der US-Angriffe auf den Jemen „zunächst vor Ort prüfen“, teilte al-Huthi mit. Ob die Huthi ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer tatsächlich beenden werden, sagte er nicht.

Es werde kein Zurückweichen bei der Unterstützung Gazas geben, sagte auch der Vorsitzende des Obersten Politischen Rats der Huthi, Mahdi al-Mashat, der Nachrichtenagentur Saba. „Was geschehen ist, beweist, dass unsere Schläge schmerzhaft sind und fortgesetzt werden.“ Den Israelis riet er, sich Schutzräume zu suchen oder das Land zu verlassen. „Eure gescheiterte Regierung wird euch ab heute nicht mehr beschützen können“, sagte al-Mashat.

Experten sehen Einigung vor Hintergrund der Atomgespräche

Seit Monaten greift das US-Militär immer wieder Ziele der Huthi-Miliz im Jemen an. Die Huthi wiederum beschießen regelmäßig Handels- und Militärschiffe im Roten Meer und feuern aus Solidarität mit der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas Geschosse auf Israel ab. Die Angriffe auf Israel wurden weder von Trump noch in der Erklärung des omanischen Außenministeriums erwähnt.

Experten bewerteten die überraschende Einigung zwischen den Huthi und den USA vor allem vor dem Hintergrund der Atomgespräche mit dem Iran. Eine iranische Zeitung hatte die Huthi-Angriffe auf Israel zuletzt als hinderlich für die Atomverhandlungen bezeichnet. „Diese Einschätzung scheint sowohl in Teheran als auch in Washington geteilt worden zu sein“, schrieb Iran-Experte Raz Zimmt vom israelischen Forschungsinstitut INSS auf X.

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