Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will als eine ihrer ersten Amtshandlungen ein Verbot von Lachgas als Partydroge auf den Weg bringen. Die CDU-Politikerin sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Lachgas sei kein harmloser Spaß, sondern vor allem für Kinder und Jugendliche mit hohen Gesundheitsrisiken verbunden. Das reiche von Gefrierverletzungen über Ohnmachtsanfälle bis zu hin zu bleibenden Nervenschäden oder Psychosen.
Lachgas-Verbot für Minderjährige

Konkret geht es laut Warken darum, dass Lachgas künftig nicht mehr an Minderjährige abgegeben werden darf. Außerdem solle ein generelles Verbot für den Verkauf von Lachgas über den Versandhandel oder über Automaten gelten. Sie wolle so schnell wie möglich einen entsprechenden Gesetzentwurf ins Bundeskabinett einbringen, sagte die Ministerin.
Lachgas – also Distickstoffmonoxid – kann in Deutschland derzeit legal erworben werden, zum Beispiel in Form von Sahnekapseln, die eigentlich zum Aufschäumen von Sahne gedacht sind. Die Kapseln können online bestellt und teilweise auch in Supermärkten oder Kiosken gekauft werden.
Auch K.O.-Tropfen sollen verboten werden
Warken kündigte außerdem an, mit dem neuen Gesetz auch den Handel und den Vertrieb von K.-o.-Tropfen verbieten und unter Strafe stellen zu wollen. "Wir werden nicht weiter zulassen, dass Industriechemikalien als Vergewaltigungsdroge missbraucht werden", sagte die CDU-Politikerin. Bei K.-o.-Tropfen – eigentlich GBL – handelt es sich um ein industrielles Lösungs- oder Reinigungsmittel. Der Körper wandelt GBL (Gamma-Butyrolacton) schnell in GHB (Gammahydroxybuttersäure) um. GHB wirkt als Betäubungsmittel. Zwar ist der Missbrauch von GBL als Droge in Deutschland bereits strafbar, aber da das Mittel nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, ist es in Chemie-Geschäften oder im Versandhandel unkompliziert zu kaufen.
CDU, CSU und SPD wollen laut ihrem Koalitionsvertrag geeignete Präventionsmaßnahmen ergreifen, "um insbesondere Kinder und Jugendliche vor Alltagssüchten zu schützen". Eine Regelung zur Abgabe von Lachgas und sogenannten K.-o.-Tropfen soll demnach durch die schwarz-rote Regierung vorgelegt werden.
dpa (dni)
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