Mit Verweis auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Drohungen aus Frankreich, Kanada und Großbritannien im Zusammenhang mit Israels Militäroffensive im Gazastreifen scharf zurückgewiesen. Indem diese Staaten Israel aufforderten, „einen Verteidigungskrieg um unser Überleben zu beenden, bevor die Hamas-Terroristen an unserer Grenze vernichtet sind, und indem sie einen palästinensischen Staat fordern“, böten sie der Hamas „eine riesige Belohnung für den genozidalen Angriff auf Israel am 7. Oktober“, erklärte Netanjahu am Montag. Zugleich würden sie die Hamas damit „zu weiteren Gräueltaten einladen“.

Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien und Kanada hatten Israel wegen dessen Militäroffensive im Gazastreifen mit „konkreten Maßnahmen“ gedroht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der britische Regierungschef Keir Starmer und sein kanadischer Kollege Mark Carney erklärten am Montag gemeinsam, angesichts des „ungeheuerlichen“ Vorgehens der israelischen Regierung im Gazastreifen nicht tatenlos zuzusehen.

„Wir sind entschlossen, einen palästinensischen Staat als Beitrag zur Realisierung einer Zweistaatenlösung anzuerkennen und wir sind bereit, mit anderen zu diesem Zweck zusammenzuarbeiten“, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung weiter.

Auch die Außenministerien von Deutschland und 21 weiteren Ländern forderten Israel unterdessen in einer gemeinsamen Erklärung zu einer vollständigen Wiederaufnahme der Hilfen für den Gazastreifen auf. Israel müsse „sofort eine vollständige Wiederaufnahme der Hilfen für den Gazastreifen“ erlauben, hieß es in einer vom Auswärtigen Amt in Berlin veröffentlichten Erklärung von Geberländern. Die Anzeichen für eine begrenzte Wiederaufnahme der Hilfen werde „anerkannt“, die vom Hungertod bedrohte Bevölkerung im Gazastreifen müsse aber „die Hilfe erhalten, die sie verzweifelt benötigt“.

Israel hatte seine massiven Angriffe im Gazastreifen Mitte März nach einer zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen. Bereits seit Anfang März blockiert Israel zudem die humanitären Hilfslieferungen. Nach eigenen Angaben will Israel damit Zugeständnisse der Hamas erzwingen, die weiterhin 57 als Geiseln verschleppte Menschen in ihrer Gewalt hat. Am Sonntag kündigte Netanjahus Büro an, dass Israel wieder Hilfslieferungen zulassen werde. Inzwischen sind haben die ersten Lieferungen den Gazastreifen erreicht.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den brutalen Großangriff der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben bei Massakern im Süden Israels rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 53.400 Menschen getötet.

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