Die Zahl politisch motivierter Straftaten ist im vergangenen Jahr rasant gestiegen. Das zeigt die jüngste Statistik von Bundeskriminalamt und Bundesinnenministerium. 2024 registrierten die Polizeibehörden demnach über 84.000 Taten bundesweit und damit gut 40 Prozent mehr als noch 2023.

Den mit Abstand größten Anteil machten die rechtsextrem motivierten Straftaten aus. Hier wurden fast 43.000 Taten registriert – ein Anstieg von 48 Prozent. Die Zahl der Gewaltdelikte, die rechtsextrem motiviert waren, nahm um 17 Prozent auf 1.488 zu.

BKA-Präsident Holger Münch (l.) und Bundesinnenminister Alexander Dobrindt stellten die Zahlen am Dienstag in Berlin vor.Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Zahlen erneut gestiegen – Nahost-Konflikt und Wahlen als Gründe

Linksextreme Straftaten steigen demnach um 28 Prozent auf knapp 10.000 Delikte an, die anteilige Zahl der linken Gewalttaten sank um rund 17 Prozent auf 762. Zuwächse gab es derweil in allen Bereichen der Statistik, etwa auch im Bereich Antisemitismus oder den religiös motivierten Straftaten.

Mit den jüngsten Zahlen stieg die politisch motivierte Kriminalität in Deutschland das sechste Mal in Folge. Wesentliche Gründe sind dem Bericht zufolge Delikte im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt und zurückliegenden Wahlen.

Dobrindt: Anstieg "getrieben durch die Polarisierung"

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sprach von einem "extremen" Anstieg der Zahlen. Er sei "getrieben durch die Polarisierung unserer Gesellschaft", aber auch durch einen zunehmenden Antisemitismus.

Mit Blick auf die hohen Zahlen der rechtsextremistisch motivierten Straftaten sagte der CSU-Politiker, die Regierung werde "den Kampf gegen Rechtsextremismus und politisch von rechts motivierte Straftaten weiter fortsetzen". Das gelte aber explizit für alle Bereiche der politisch motivierten Kriminalität gleichermaßen.

Reuters,dpa,AFP,epd(fef)

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