Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington sind nach Angaben der US-Behörden getötet worden. Die beiden wurden am Mittwochabend (Ortszeit) in der Nähe des Jüdischen Museums von einem Attentäter erschossen. Das Capital Jewish Museum befindet sich nur wenige Schritte von der FBI-Außenstelle in der Hauptstadt entfernt.

Die beiden Opfer, ein Mann und eine Frau, verließen gerade eine Veranstaltung in dem Museum, als der 30-jährige Verdächtige sich näherte und das Feuer eröffnete, sagte die Polizeipräsidentin Pamela Smith. Der Täter sei beobachtet worden, wie er vor dem Schussangriff vor dem Museum umherlief. Anschließen wollte er das Gebäude betreten. Dort sei er vom Sicherheitspersonal des Museums festgehalten worden. Ein Video zeigt den Moment.

Das ist über den Täter bekannt

Die Nachrichtenseite „Jewish Insider“ zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze eine sogenannte Kufiya getragen habe, die auch als Palästinensertuch bekannt ist. Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme „free, free Palestine“ gerufen, sagte die Polizei. Der mutmaßliche Schütze Elias R. sei ein 30-jähriger Mann aus der Stadt Chicago im Bundesstaat Illinois.

Das ist über die Opfer bekannt

Bei den Getöteten handelt es sich laut dem israelischen Botschafter in den USA, Yechiel Leiter, um ein junges Paar, das kurz vor der Verlobung gestanden habe. Der Mann, ein Israeli, habe in dieser Woche einen Ring gekauft und seiner US-amerikanischen Partnerin in Jerusalem einen Antrag machen wollen. Die Botschaft veröffentlichte auf X die Vornamen, Yaron und Sarah, und ein Foto der beiden.

Yaron L. war eines der Gründungsmitglieder des Jungen Forums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft (IDG) und für die Organisation zwischen 2021 und 2023 aktiv. Er stammt aus Nürnberg. Das bestätigte die IDG WELT.

„Ohne ihn, so beschrieb es mir ein enger Freund von ihm, wäre diese Organisation niemals entstanden“, teilte ein Sprecher mit. „In dieser Zeit organisierte Yaron zahlreiche Events, zu politischen wie kulturellen Themen und trug so einen großartigen Beitrag zur Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen bei.“

Von seinen Freunden werde Yaron als ein unglaublich herzlicher, intelligenter, ruhiger und interessierter Mensch beschrieben, der als passionierter Fotograf seine Kameralinse auf die besonderen Ecken und Details richtete. Yaron L. „war ein talentierter, herzensguter junger Mensch und Freund des Jungen Forums und der DIG“.

So reagieren Politiker auf den Anschlag

US-Präsident Donald Trump sprach auf seiner Online-Plattform Truth Social den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus und machte Antisemitismus für die Tat verantwortlich. „Diese schrecklichen Morde in D.C., die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt“, schrieb er. „Hass und Radikalisierung haben keinen Platz in den USA. Mein Beileid an die Familien der Opfer. Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich „schockiert“ von der „grausamen, antisemitischen“ Tat, teilte sein Büro mit. „Wir erleben den schrecklichen Preis von Antisemitismus und wilder Hetze gegen Israel“, wurde der Regierungschef zitiert. Er habe die israelischen Vertretungen in aller Welt aufgefordert, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen.

Auch Israels Staatspräsident Izchak Herzog zeigte sich entsetzt. „Ich bin erschüttert über die Szenen in Washington DC. Dies ist ein verabscheuungswürdiger Akt des Hasses, des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat“, sagte Herzog in einer Stellungnahme. „Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde in DC und in den gesamten USA“, hieß es. „Amerika und Israel werden in der Verteidigung unseres Volkes und unserer gemeinsamen Werte zusammenstehen. Terror und Hass werden uns nicht brechen.“

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich bestürzt. „Diese abscheuliche Tat verurteile ich auf das Schärfste“, erklärte Merz im Onlinedienst X. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, schrieb er weiter. „Derzeit müssen wir von einem antisemitischen Motiv ausgehen.“

„Ich bin schockiert über den heimtückischen Mord an zwei Mitarbeitern der israelischen Botschaft in Washington“, schrieb Außenminister Johann Wadephul auf X. Antisemitische Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen. Auch er sprach den Familien und den Kollegen der Todesopfer sein Mitgefühl aus.

Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Danny Danon, bezeichnete die Tat als „einen abscheulichen Akt von antisemitischem Terrorismus“.

„Wir sind zuversichtlich, dass die US-Behörden strenge Maßnahmen gegen die Verantwortlichen für diese kriminelle Tat ergreifen werden“, schrieb Danon in einem Beitrag auf X. „Israel wird weiterhin entschlossen handeln, um seine Bürger und Vertreter zu schützen – überall auf der Welt.“

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