In Deutschland war Bohnenkaffee im April um 12,2 Prozent teurer als im April vergangenen Jahres. Die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts haben verschiedene Gründe.
Für Kaffee müssen die Menschen in Deutschland tiefer in die Tasche greifen. Die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee haben sich im April um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Damit war der Preisanstieg deutlich größer als bei Nahrungsmitteln insgesamt (2,8 Prozent) und die allgemeine Inflation (2,1 Prozent). Im mittelfristigen Vergleich waren die Verbraucherpreise von Bohnenkaffee im April sogar fast ein Drittel höher als im April 2021. In dieser Zeit war die Teuerung ähnlich wie bei Nahrungsmitteln insgesamt, aber höher als die allgemeine Teuerung, die bei knapp 19 Prozent lag.
Gründe für teureren Kaffee
Grund für den Preisanstieg dürften die deutlich gestiegenen Importpreise für Rohkaffee sein, die wegen Ernteausfällen durch Extremwetter stark angezogen haben, schreiben die Statistiker. Danach waren die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen im April gut 53 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Einfuhrpreise für Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, kletterten um 35,8 Prozent zum Vorjahresmonat.
Besonders verteuert habe sich die Einfuhr von Rohkaffee aus Amerika (61,8 Prozent), gefolgt von Asien und übrigen Gebieten (43,8 Prozent) sowie Afrika (23,2 Prozent).
Wichtige Kaffee-Anbauländer
Brasilien ist laut Statistischem Bundesamt wichtigster Handelspartner. 41,4 Prozent der hierzulande importierten Kaffeemenge im Jahr 2024 kam demzufolge aus Brasilien (516.000 Tonnen). Doch im weltweit wichtigsten Kaffee-Anbauland Brasilien war 2024 das wärmste je gemessene Jahr, Dürre und heftige Waldbrände setzten den Kaffeebauern zu.
Weitere wichtige Kaffee-Handelspartner sind Vietnam (202.000 Tonnen, 16,2 Prozent) und Honduras (68.000 Tonnen, 5,5 Prozent). Insgesamt stiegt die Importmenge 2024 um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 1,25 Millionen Tonnen. Langfristig wuchs die Importmenge gemessen am Jahr 2015 um knapp 8 Prozent.
Kaffeekonsum und Corona
Trotz der stark gestiegenen Preise in den vergangenen Jahren ist der Kaffeekonsum hierzulande nur leicht gesunken. Laut dem Deutschen Kaffeeverband wurden 2024 pro Kopf 163 Liter Kaffee getrunken.
In der Corona-Zeit mit Lockdowns und Homeoffice war der Kaffeekonsum auf 169 Liter pro Kopf gestiegen - seitdem ging er wieder etwas zurück.
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