Bundeskanzler Friedrich Merz hat US-Präsident Donald Trump nicht nur eine Kopie der Geburtsurkunde seines Großvaters als Gastgeschenk nach Washington mitgebracht, sondern auch einen Golfschläger mit eingravierten Flaggen Deutschlands und der USA. Das Bundespresseamt verbreitete ein Foto davon, auf dem zu sehen ist, wie Trump den Schläger sofort vor seinem Schreibtisch im Oval Office des Weißen Hauses ausprobiert. Es ist ein Putter, der für das Einlochen verwendet wird.
Trump ist leidenschaftlicher Golfer und hat zum Beispiel schon mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb auf seinem Anwesen in Florida eine Runde gespielt. Seitdem haben die beiden einen besonders engen Draht zueinander. Auch Kanzler Merz spielt gelegentlich Golf.
Trump revanchierte sich beim Kanzler mit einer Fliegerjacke und einer Kopie des Patents auf die „Flying Machine“ der Brüder Wilbur und Orville Wright von 1903. Es handelt sich um einen Entwurf der beiden Luftfahrtpioniere für ein Flugzeug, das später mit Motor ausgerüstet werden sollte. Merz hat selbst einen Pilotenschein.
Im Oval Office des Weißen Hauses hatte der Kanzler am Donnerstag zunächst nur eine in Gold gerahmte Kopie einer historischen Geburtsurkunde von Trumps Großvater Friedrich als Geschenk präsentiert. Dieser war 1869 in Kallstadt in der Pfalz auf die Welt gekommen und später in die USA ausgewandert. „Das ist wunderschön“, entgegnete Trump. „Wir werden das aufhängen.“
Die Urkunde, verfasst in alter Sütterlinschrift, dokumentiert die Geburt Friedrich Trumps am 14. März 1869 in Kallstadt in der Pfalz. Der Großvater des heutigen US-Präsidenten wuchs dort mit fünf Geschwistern auf. Nach einer Ausbildung zum Friseur emigrierte er 1885 im Alter von 16 Jahren in die USA. In New York nannte er sich Frederick Trump und machte in der Gastronomie während des Goldrauschs ein beachtliches Vermögen. Bei einem späteren Besuch in der Heimat lernte er seine Frau Elisabeth kennen. 1905 wurde in New York ihr Sohn Frederick Jr. geboren – Donald Trumps Vater.
Bundeskanzler Merz, der denselben Vornamen wie Trumps Großvater trägt, hatte den Präsidenten bereits vorab nach Kallstadt eingeladen. Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel hatte Trump während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) zu einem Besuch in die Pfalz gebeten – angenommen hat er die Einladung bisher nicht. Öffentliches Interesse an seinen deutschen Wurzeln hat Trump bislang kaum gezeigt.
Freundlicher Ton zwischen Berlin und Washington
Trump äußerte sich wohlwollend über das Gespräch und betonte, er strebe eine „großartige Beziehung“ zu Deutschland an. Über Merz sagte er schmunzelnd, dieser sei ein „durchaus schwieriger“ Gesprächspartner – und lobte ihn zugleich als „großartigen Vertreter Deutschlands“. Zudem machte Trump seinem Gast ein persönliches Kompliment: Merz spreche hervorragend Englisch, so Trump – und fragte mit Blick auf seine eigenen Sprachkenntnisse: „Würden Sie sagen, es ist so gut wie Ihr Deutsch?“ Merz antwortete auf Englisch, dies sei nicht seine Muttersprache, aber er versuche, so viel wie möglich zu verstehen und sich gut auszudrücken.
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