Russland hat die Ukraine erneut mit Hunderten Drohnen und etlichen Raketen angegriffen. Allein in der Hauptstadt Kiew wurden nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Dienstag bei einem der heftigsten Angriffe Dutzende zivile Ziele getroffen. Mindestens 15 Menschen seien getötet worden, zahlreiche weitere seien verletzt worden. Unter den Toten soll auch ein US-Bürger sein.

Es sei „eine der schrecklichsten Attacken“ auf die ukrainische Hauptstadt, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Facebook. „Solche Angriffe sind purer Terrorismus. Und die ganze Welt, die USA und Europa müssen endlich als zivilisierte Gesellschaften auf Terroristen reagieren.“

Zunächst hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko von einem Toten und Dutzenden Verletzten gesprochen. Ein „62-jähriger US-Bürger“ sei bei den Angriffen in den frühen Morgenstunden tödlich verletzt und 40 weitere Menschen verwundet worden, schrieb er. Nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew habe Moskau Raketen und Drohnen eingesetzt, in mehreren Vierteln von Kiew seien Brände ausgebrochen.

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes Andrij Jermak verurteilte die erneuten russischen Angriffe auf Wohnviertel in der ukrainischen Hauptstadt. Moskau führe „weiterhin seinen Krieg gegen Zivilisten“, teilte Jermak auf Telegram mit.

Dreißig Wohnungen in einem einzigen Wohnblock seien zerstört worden, sagte Innenminister Ihor Klymenko. In den Stadtbezirken Swjatoschynskyj und Solomjanskyj wurden Menschen verletzt. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, in zwei weiteren Bezirken seien Brände ausgebrochen, weil Trümmerteile von Drohnen der ukrainischen Luftabwehr herabgefallen seien.

Der Angriff, der jüngste in einer Reihe massiver Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew, ereignete sich während des Treffens der G-7-Staats- und Regierungschefs in Kanada, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen wird. Das Gipfeltreffen dauert bis Dienstag.

Die russischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe auf die Ukraine zuletzt unvermindert fort. Forderungen nach einer bedingungslosen Waffenruhe bei den jüngsten Gesprächen mit einer ukrainischen Delegation in Istanbul hatte Moskau zurückgewiesen und die Ukraine stattdessen aufgefordert, große Landesteile an Russland abzutreten und ihre Pläne für einen Nato-Beitritt zu begraben.

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