Die Zahl der Todesopfer nach einem Angriff auf ein Dorf im Norden Nigerias ist auf 150 angestiegen. Dies berichteten Überlebende aus Yelewata der AP am Montag (Ortszeit).
Der Vatikan spricht von mehr als 200 Ermordeten. Dort heißt es auch, dass die Mehrheit der Opfer Binnenvertriebene waren, die zuvor in einer katholischen Mission Zuflucht gefunden hatten. Andere Medien sowie die nationale Nothilfe-Agentur Nema bestätigen das bislang nicht.
Bewaffnete Männer stürmten in der Nacht zu Samstag das Dorf Yelewata im Bundesstaat Benue. Sie eröffneten das Feuer auf schlafende Dorfbewohner und steckten ihre Häuser in Brand. Dutzende Verletzte seien ohne ausreichende medizinische Versorgung zurückgelassen worden. Der stellvertretende Gouverneur des Bundesstaates, Sam Ode, vermutet, dass es sich bei den Tätern um Hirten handelte.
Der Konflikt zwischen den mehrheitlich muslimischen Hirten und teils christlichen Dorfgemeinschaften um den begrenzten Zugang zu Weideland und Wasser im Norden Nigerias hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Die Hirten müssen im Zuge des Klimawandels zunehmend nach Süden ziehen, um Futter für ihr Vieh zu finden. Dort versuchen sie mit brutalen Angriffen, Bauern von ihrem Land zu vertreiben. Es kommt auch zu Vergeltungsangriffen gegen die Hirten.
Nach dem Massaker sind tausende Menschen auf der Flucht. Mehr als tausend Haushalte und damit insgesamt 6527 Menschen seien betroffen, teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde Nema am Montag mit. Viele der Vertriebenen bräuchten dringend Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung und andere Hilfsgüter.
Papst Leo XIV. hatte sich am Sonntag besorgt über das „schreckliche Massaker“ geäußert. Er sagte: „Ich bete dafür, dass Sicherheit, Gerechtigkeit und Frieden in Nigeria herrschen, einem geliebten Land, das so sehr von verschiedenen Formen der Gewalt betroffen ist.“ Ländliche christliche Gemeinschaften würden in Benue immer wieder Opfer von Gewalt, sagte der Papst.
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