Nach drei Anstiegen in Folge ist die Konsumlaune in Deutschland wieder etwas gesunken. Doch die Verbraucher schauen so positiv auf die Wirtschaftslage wie zuletzt vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs.
Die Menschen in Deutschland halten ihr Geld nach zuletzt gestiegener Konsumlaune wieder etwas mehr zusammen. "Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen", sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim Konsumforschungsinstitut NIM. Das geht aus der aktuellen Analyse zum Konsumklima der Institute GfK und NIM hevor. Sie prognostizieren ein leicht sinkendes Konsumklima im Juli um 0,3 Punkte auf -20,3 Zähler. "Nach zuvor drei Anstiegen in Folge muss das Konsumklima damit wieder einen kleinen Dämpfer hinnehmen", sagte Bürkl.
Statt Geld für Elektronik, Kleidung oder Urlaube auszugeben, wird lieber gespart. "Vor allem eine steigende Sparneigung verhindert, dass das Konsumklima seine Erholung fortsetzen kann", heißt es in der neuesten Konsumklimastudie der Nürnberger. Diese Sparneigung mache die positiven Impulse durch verbesserte Einkommensaussichten und gestiegene Konjunkturerwartungen wieder zunichte. Wenn Konsumenten viel sparen, sei das auch Ausdruck ihrer anhaltenden Verunsicherung und damit fehlender Planungssicherheit.
Verbraucher erwarten Erholung
Aus Sicht der Verbraucher verstärken sich laut den Forschern allerdings die Signale für eine Erholung der deutschen Wirtschaft in den kommenden Monaten. Der Konjunkturindikator klettert nach einem deutlichen Plus von sieben Zählern auf 20,1 Punkte. Dies sei der höchste Wert seit Beginn des Krieges in der Ukraine, teilten die Institute weiter mit. Im Februar 2022 waren 24,1 Punkte gemessen worden.
"Viele Konsumenten gehen offenbar davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres 2025 erholen wird", heißt es von NIM und GfK. Diese Hoffnung gründet vor allem auf den in Berlin beschlossenen Milliardenspritzen für Infrastruktur und Verteidigung. Der Optimismus werde durch die Konjunkturprognosen der wichtigsten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute gestützt.
Für die Studie im Auftrag der Brüsseler EU-Kommission werden monatlich 2.000 Verbraucher befragt. Für die aktuelle Untersuchung lag der Befragungszeitraum zwischen 30. Mai und 11. Juni.
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