Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ist am Samstag überraschend nach Israel gereist. Wie sein Ministerium im Onlinedienst X mitteilte, ist Dobrindt der erste internationale Staatsgast, der seit dem Krieg gegen den Iran nach Israel gereist ist. „Unterstützung für Israel heißt auch, vor Ort Gespräche zu führen“, erklärte Dobrindt. „Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen Terror unterstützen.“

Nach Angaben seines Ministeriums reiste Dobrindt auf Einladung des israelischen Außenministers Gideon Saar nach Israel. Er will sich demnach unter anderem über die Sicherheitslage und den Zivil- und Katastrophenschutz in Israel informieren und neben Saar auch Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Israel Katz und den Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, treffen.

Begleitet wird Dobrindt auf der Reise vom israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. Der Zeitpunkt ist auch deshalb interessant, weil Netanjahu laut US-Präsident Trump aktuell an einem Geisel-Abkommen mit der Hamas arbeitet.

Bei seinem Besuch traf sich Dobrindt zunächst mit Angehörigen von in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. Das Innenministerium verbreitete auf X einen entsprechenden Post von Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, weiter. Auf dem Foto sind Dobrindt und Seibert mit Geiselangehörigen zu sehen, der Minister hält ebenso wie die Angehörigen Fotos von Geiseln hoch.

Mit Blick auf die thematischen Schwerpunkte der Reise erklärte Dobrindt: „Auch wir müssen militärische und zivile Verteidigung zusammen denken.“ Gerade bei Cyberabwehr und Bevölkerungsschutz sei Israel Deutschland voraus. „Deutschland braucht einen Cyber Dome“, forderte Dobrindt mit Blick auf das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome. Nötig sei ein „schlagkräftiges, digitales Schutzschild gegen Spionage, Sabotage und für den Schutz der kritischen Infrastruktur“.

Anfang Juni hatte Dobrindt den israelischen Außenminister Saar im Bundesinnenministerium empfangen. Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen, im Katastrophenschutz und bei der Cyberabwehr, den Kampf gegen Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland.

Söder für Beschaffung von 2000 Abfangraketen

In der Diskussion um eine Aufrüstung der Bundeswehr nimmt auch CSU-Chef Markus Söder Beispiel an Israels „Iron Dome“. Bayerns Ministerpräsident fordert die Anschaffung von tausenden Drohnen und neuen Raketensystemen sowie eine deutsche Variante des „Iron Dome“ mit 2000 Patriot-Systemen gegen mögliche Angriffe. „Deutschland braucht einen Schutzschirm mit Präzisionswaffen“, sagte Söder zu ‚Bild am Sonntag‘, die wie WELT zu Axel Springer gehört, einem Vorabbericht zufolge. Dazu gehöre eine moderne Drohnen-Armee mit 100.000 Drohnen und ein Abwehrschild nach Art des „Iron Dome“ in Israel.

„Dazu sollten wir mit der Ukraine und Israel kooperieren und deren Erfahrungen nutzen“, so Söder. Neben den Drohnen forderte der CSU-Chef weitere Waffen: 300 neue Kampfpanzer, 500 Schützenpanzer, mindestens 35 zusätzliche Eurofighter sowie zusätzlich 1000 Taurus-Marschflugkörper. Er forderte auch einen eigenen Bundeswehr-Satelliten.

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