In der Türkei hat es erneut Festnahmen von Oppositionelle gegeben. Die türkischen Behörden setzten am Samstag drei Bürgermeister der größten Oppositionspartei fest und weiteten damit ihr monatelanges juristisches Vorgehen gegen Mitglieder der CHP aus, wie aus einer Erklärung der Staatsanwaltschaft und aus Medienberichten hervorging.

Die Bürgermeister der südtürkischen Großstädte Adana und Adiyaman seien wegen des Vorwurfs der Erpressung festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mit. Mit ihnen seien etwa acht weitere Personen festgesetzt worden. Der Sender NTV berichtete zudem, dass auch der Bürgermeister von Antalya im Rahmen der Ermittlungen festgenommen wurden.

Seit Oktober vergangenen Jahres sind Hunderte Mitglieder der Republikanischen Volkspartei (CHP) ins Visier der Justiz geraten, darunter nun insgesamt 14 Bürgermeister. Die Beschuldigten weisen die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück.

Die CHP bezeichnet die Ermittlungen als politisch motiviert, was die Regierung bestreitet. Die CHP hatte bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr einen Sieg gegen die islamisch-konservative AKP von Recep Tayyip Erdogan errungen hatte.

Im März war der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu, der als wichtigster politischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt, wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Auch er bestreitet die Vorwürfe. Seine Inhaftierung hatte die größten Straßenproteste seit einem Jahrzehnt und einen Ausverkauf an den türkischen Finanzmärkten ausgelöst.

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