Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die von der islamistischen Hamas geforderten Änderungen am neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen als „inakzeptabel“ bezeichnet. Netanjahu ordnete zugleich die Entsendung einer Delegation für indirekte Gespräche mit der Hamas in die katarische Hauptstadt Doha an, wie sein Büro in der Nacht bekanntgab. Das Verhandlungsteam werde an diesem Sonntag aufbrechen. Am selben Tag wird Netanjahu Medienberichten zufolge nach Washington abreisen.

Die Hamas hatte am Freitag nach eigener Darstellung ihre zustimmende Antwort auf den jüngsten Vermittlervorschlag an Katar und Ägypten übergeben. Ein Funktionär der Terrororganisation hatte der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt, es bestehe noch Klärungsbedarf in Hinsicht auf den Fortbestand nach der vorerst auf 60 Tage befristeten Dauer der Waffenruhe, auf den Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza sowie auf den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet.

Nach dem aktuellen Vorschlag würde die Hamas die Hälfte der noch lebenden israelischen Geiseln – etwa 22 Menschen – freilassen, die noch im Gazastreifen gefangen gehalten werden. Im Gegenzug sehe der Vorschlag vor, dass Israel mehrere palästinensische Gefangene freilässt.

Von 251 Geiseln, die die Hamas und verbündete Gruppen während ihres Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt hatten, werden derzeit noch 49 in dem Palästinensergebiet festgehalten. Mindestens 27 von ihnen sind nach israelischen Angaben tot. Nach israelischem Erkenntnisstand sind noch mindestens 20 Geiseln am Leben. Überdies hat die Hamas noch die Leichen von 28 Entführten in ihrer Gewalt. Der Status von zwei Entführungsopfern ist unklar.

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