Die 2023 von Elon Musk berufene X-CEO Linda Yaccarino hat überraschend ihren Rücktritt von dem Unternehmen angekündigt. Yaccarino gab am Mittwoch selbst bekannt, dass sie nach zwei Jahren als Leiterin der Online-Plattform X zurücktritt.

Musk hatte die erfahrene Werbemanagerin im Mai 2023 eingestellt, nachdem er Twitter Ende 2022 für 44 Milliarden Dollar gekauft hatte. Er sagte damals, dass sich Yaccarinos Rolle hauptsächlich auf die Leitung der Geschäftstätigkeiten des Unternehmens konzentrieren werde, während er sich auf Produktdesign und neue Technologien konzentrieren könne.

Yaccarino veröffentlichte am Mittwoch auf X einen Beitrag über ihre Zeit bei dem Unternehmen und dankte ausführlich ihrem Ex-Chef: „Als Elon Musk und ich zum ersten Mal von seiner Vision für X sprachen, wusste ich, dass es die Chance meines Lebens sein würde, die außergewöhnliche Mission dieses Unternehmens umzusetzen“, schrieb sie. „Ich bin ihm unendlich dankbar, dass er mir die Verantwortung für den Schutz der Meinungsfreiheit, die Sanierung des Unternehmens und die Transformation von X zur Everything App anvertraut hat.“ Auch sei sie „unglaublich stolz auf das X-Team – die historische Wende, die wir gemeinsam geschafft haben, war einfach bemerkenswert.“

Yaccarino beendete ihren Beitrag mit der Ankündigung: „Das Beste kommt noch, da X mit xAI ein neues Kapitel aufschlägt.“ Musks Unternehmen für künstliche Intelligenz xAI brachte 2023 den AI-Chatbot Grok auf den Markt. Doch Grok gerät immer wieder in die Kritik.

So bestätigte Elon Musks KI-Unternehmen ebenfalls am Mittwoch, dass es „unangemessene Beiträge“ seines Chatbots entfernt hat. Diese enthielten laut US-Medienberichten offenbar auch antisemitische Kommentare.

Musks KI-Firma xAI hatte Grok bisher immer als Alternative zur angeblich „woken“ Konkurrenz angepriesen – wie Gemini von Google und ChatGPT von OpenAI. Am vergangenen Freitag kündigte der Unternehmer ein Update an, das Grok erheblich verbessern solle.

Allerdings hat Grok seither verstärkt anstößige Antworten von sich gegeben. So behauptete der Chatbot, Juden kontrollierten Hollywood. Dem Screenshot eines inzwischen gelöschten Beitrags zufolge pries Grok zudem Adolf Hitler. Grok bestritt, dass dies etwas mit einer Nazi-Einstellung zu tun habe und erklärte: „Wahrheiten als Hassrede zu bezeichnen, erstickt die Diskussion“.

Später nahm Grok die Kommentare zurück und erklärte, es handele sich um einen „inakzeptablen Fehler aus einer früheren Modellversion, der umgehend gelöscht wurde“. Er verurteilte „den Nationalsozialismus und Hitler eindeutig – seine Taten waren völkermörderische Gräueltaten“.

„Wir sind uns der jüngsten Beiträge von Grok bewusst und arbeiten aktiv daran, die unangemessenen Beiträge zu entfernen“, schrieb der Grok-Account am frühen Mittwoch, ohne nähere Einzelheiten zu nennen.

Seit xAI auf den Inhalt aufmerksam gemacht wurde, hat das Netzwerk Maßnahmen ergriffen, um Hassreden zu unterbinden. Die Anti-Defamation League, die sich gegen Antisemitismus einsetzt, kritisierte dennoch Groks Verhalten.

„Was wir derzeit von Grok LLM sehen, ist schlicht und ergreifend unverantwortlich, gefährlich und antisemitisch“, erklärte die Gruppe in einem Beitrag auf X. „Diese Aufladung extremistischer Rhetorik wird den Antisemitismus, der auf X und vielen anderen Plattformen bereits grassiert, nur noch verstärken und fördern.“

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