Nach einem knappen halben Jahr ist der Geschäftsführer der Block-Gruppe schon wieder weg. Dem Patriarchen Eugen Block sollen die Umbaupläne des 54-jährigen Carsten Horn zu schnell gegangen sein.

Inmitten des Prozesses gegen seine Tochter Christina muss Eugen Block die Führung seines Unternehmens umbauen. Nach nur wenigen Monaten verlässt Geschäftsführer Carsten Horn die Block-Gruppe. Offenbar gab es Unstimmigkeiten zwischen dem Patriarchen und dem 54-jährigen Manager. Laut dem "Hamburger Abendblatt" seien Horns Reformpläne Block zu schnell gegangen.

In der Pressemitteilung betonen beide Seiten zwar, dass die Trennung "in bestem Einvernehmen mit dem Gründer und Gesellschafter Eugen Block" erfolge. "In den vergangenen Wochen habe ich jedoch erkannt, dass meine persönliche Veränderungsvorstellung für die Block-Gruppe nicht in vollem Maße mit den Gegebenheiten und strategischen Rahmenbedingungen der Unternehmensgruppe in Einklang steht", wird Horn zitiert. Es handele sich um "eine reflektierte Entscheidung im Sinne eines Abgleichs zwischen innerer Überzeugung und äußeren Rahmenbedingungen. Manchmal passt es gut - und doch nicht ganz."

Block hatte 1968 sein erstes "Block House" in Hamburg eröffnet, baute eine Restaurant-Kette auf und brachte damit die Systemgastronomie nach Deutschland. Heute gibt es insgesamt 68 dieser Restaurants - die meisten davon in Deutschland. Die anderen finden sich in spanischen und portugiesischen Touristenhochburgen sowie in Wien.

Die Restaurants sind Teil der Block-Gruppe, die aus 18 Unternehmen besteht und etwa 2700 Mitarbeiter hat. Zum Familienunternehmen gehört die Burger-Kette Jim Block, eine Fleischerei und ein Logistikzentrum, ein Fisch-Restaurant mit Hotel nahe dem Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern sowie eine Brauerei an den Hamburger Landungsbrücken. Die Gruppe verkauft im Einzelhandel Block-House-Produkte wie Steaks, Burger oder Soßen. Teil des Imperiums ist auch das Luxus-Hotel Elysée in Hamburg, das 1985 eröffnet wurde. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von fast 500 Millionen Euro.

Trio übernimmt die Führung

Der 84-jährige Block ist seit einigen Jahren nicht mehr im operativen Geschäft tätig. In dem Familienunternehmen hat er zwar weiterhin das letzte Wort, die Geschäfte werden aber von externen Managern geführt.

Horn hatte erst im Februar die Nachfolge von Stephan von Bülow übernommen, der das Unternehmen mehr als 20 Jahre geleitet hatte. Zuvor hatte er Führungspositionen bei der Gastronomiekette Nordsee, der Kinokette Cinemax, bei Tchibo und Blume 2000 inne.

Die Lage der Gastronomie in Deutschland ist angesichts eines starken Kostenanstiegs herausfordernd. "Das Vertrauen der Stammkundschaft geht bei Preiserhöhungen schnell verloren. Das spürt auch Eugen Block", hatte Horns Vorgänger Stephan von Bülow im Februar dem "Handelsblatt" gesagt. Die Gastrosparte der Block-Gruppe habe 2024 mit 185 Millionen Euro eine halbe Million Euro weniger umgesetzt als im Jahr zuvor.

Horn verlässt das Unternehmen den Angaben zufolge zum heutigen Donnerstag. Die Block-Gruppe werde nun von drei Vorständen als Team geleitet: Michael Kafka, Heinz Krämer und Julian Pfitzner.

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