Der Fehrmanbelttunnel soll als Gemeinschaftsprojekt von Deutschland und Dänemark die beiden Länder verbinden. Während Dänemark den Tunnelbau zügig voran treibt, hinkt Deutschland hinterher. Das Problem: Die Deutsche Bahn wird es nicht schaffen, die Schienenanbindung zum Fehmarnbelttunnel bis zu dessen geplanter Eröffnung Ende 2029 fertigzustellen, berichtete der „Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag“.
Stattdessen verschiebt die Deutsche Bahn den Termin der Fertigstellung um drei Jahre – von Ende 2029 auf Ende 2031. Grund dafür ist die lange Bauzeit des ebenfalls geplanten Fehmarnsundtunnels auf deutscher Seite, der die Insel Fehrmarn mit dem Festland verbinden soll – anstelle der altersschwachen Fermarnsundbrücke. Der Bau des sogenannten Sundtunnels wird ebenfalls länger dauern als erwartet: „Die Bauzeit für das Tunnelbauwerk und die Anschlussinfrastruktur beträgt mitsamt der Inbetriebnahme circa sechs Jahre und fünf Monate“, teilte das Eisenbahnbundesamt diese Woche in einer Bekanntmachung über das Auslegen der Planunterlagen der Bahn mit. Demnach könnte der 2,2 Kilometer lange Sundtunnel frühestens Ende 2031 fertig sein.
Kein Bahnverkehr über die Fehmarnsundbrücke?
Im Schreiben des Eisenbahnbundesamtes heißt es: „Bis zur Inbetriebnahme des Vorhabens ist in dem gegenständlichen Planfeststellungsabschnitt kein planmäßiger Eisenbahnverkehr über die Strecke 1100 von und zur Insel Fehmarn vorgesehen.“
Das heißt, dass eine Zugverbindung über die Vogelfluglinie zwischen Dänemark und Deutschland bis zur Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels nicht möglich sein wird. Autoverkehr ist jedoch über die Brücke möglich.
Die Deutsche Bahn reagierte mit dem Hinweis, dass in den Planungsunterlagen beschrieben sei, wie die Bauabläufe nach konventioneller Durchführung aussähen. „Gemeinsam mit den Bauunternehmen arbeiten wir an Optimierungen, um schneller in Betrieb gehen zu können als beschrieben“, teilte ein Sprecher mit. „Die DB hält nach wie vor an dem Ziel fest, gemeinsam mit den Dänen in Betrieb zu gehen.“ Dazu stehe man im engen Austausch mit den dänischen Partnern und dem Bund.
Auch sei die Fehmarnsundbrücke als Rückfallebene nicht aus dem Rennen. „Eine Entscheidung darüber, ob diese noch für Zugverkehr genutzt werden soll, muss bis 2027 gefällt werden“, so der Bahnsprecher.
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