Porsche-Chef Oliver Blume will die Restrukturierung des Sportwagenbauers deutlich vorantreiben. Eine „strategische Neuausrichtung“ werde das Unternehmen im Jahr 2025 rund 1,3 Milliarden Euro kosten, kündigte Porsche am Mittwochmorgen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen an. „Die Welt verändert sich massiv – und vor allem anders als noch vor einigen Jahren erwartet. Einzelne strategische Entscheidungen von damals erscheinen heute in einem anderen Licht“, sagte Blume laut einer Mitteilung.
In China sei die Nachfrage im Premium- und Luxussegment extrem zurückgegangen. Zudem belaste auch der künftige Zollsatz von 15 Prozent in den USA das Geschäft. Porsche wolle dort nun die Preise anpassen. „Zudem verläuft die Transformation zur Elektromobilität insgesamt langsamer als erwartet, mit Konsequenzen im Zulieferernetz“, erklärte Blume.
Er bereitet damit auch die Arbeitnehmer auf neue Verhandlungen zu einem Sanierungspaket vor, die er bereits in einem Brief an die Belegschaft angekündigt hatte.
Im ersten Halbjahr sah sich das Unternehmen durch die Neuausrichtung mit 200 Millionen Euro belastet. Das bedeutet: Der Großteil des Umbaus wird erst im zweiten Halbjahr anfallen.
Dazu kamen in den ersten sechs Monaten Kosten für den Aufbau der Batterieproduktion von einer halben Milliarde Euro. Die US-Zölle hätten Porsche mit 400 Millionen Euro belastet, hieß es.
In den ersten sechs Monaten kam der Sportwagenbauer auf 18,16 Milliarden Euro Umsatz nach 19,46 Milliarden Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis brach auf 1,01 Milliarden Euro ein, im Vorjahr lag es bei 3,06 Milliarden Euro.
„Wir gehen davon aus, dass wir ab 2026 wieder ein positives wirtschaftliches Momentum sehen werden“, sagte Blume. Dazu trage die erneuerte Produktpalette bei.
Im ersten Halbjahr lieferte Porsche 36,1 Prozent E-Modelle aus, davon 12,6 Prozent Plug-in-Hybride. In Europa habe die Quote der elektrifizierten Fahrzeuge bei rund 57 Prozent gelegen, teilte das Unternehmen mit.
Der operative Gewinn des Sportwagenbauers Porsche war im zweiten Quartal in den Keller gerauscht. Die Zuffenhausener verdienten im Autogeschäft - also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet - nur noch 154 Millionen Euro nach rund 1,7 Milliarden ein Jahr zuvor. Das entsprach einem Minus von knapp 91 Prozent. Der Umsatz der Marke sank um rund 12,9 Prozent auf gut 8,3 Milliarden Euro.
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