Vorgaben wie die stärkere Berücksichtigung des Tierwohls lassen Fleisch- und Wurstpreise in Deutschland steigen. Millennials und die Generation Z empfinden das in der Mehrheit als gerechtfertigt, ergibt eine Umfrage. Ältere Generationen sind da ganz anderer Meinung.
Die Mehrheit der jüngeren Generationen würde einer Befragung zufolge höhere Fleischpreise aufgrund von ökologischen Kosten akzeptieren. Rund 57 Prozent der ab Geburtsjahr 1997 einsetzenden Generation Z und 51 Prozent der Millennials (Jahrgänge 1983 bis 1996) sind bereit, zugunsten der Umwelt mehr für Steak, Wurst und andere Fleischprodukte zu zahlen, wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln in einem Kurzbericht mitteilte.
Insgesamt stimmt demnach mit 46 Prozent fast die Hälfte der Bevölkerung einem höheren Preis für Fleisch zu, um die ökologischen Kosten zu berücksichtigen. In den älteren Generationen sinke die Zustimmung zur "Einpreisung ökologischer Effekte" spürbar, fuhr das IW allerdings fort.
Nur rund 40 Prozent der Babyboomer-Generation der Jahrgänge 1955 bis 1964 sprechen sich für höhere Preise aus, in der Generation X (1965 bis 1982) sind es 43 Prozent. Fast genau so viele sind es in der vor 1955 geborenen "stillen Generation". Dabei sticht heraus: Vergleichsweise viele Menschen der Generation X und den Babyboomern lehnen mit 37,5 Prozent beziehungsweise 39,1 Prozent höhere Fleischpreise deutlich ab.
Minister Rainer gegen höhere Fleischsteuern
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer spricht sich gegen höhere Steuern auf Fleisch aus. "Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass keine Steuererhöhungen durchgeführt werden. Daran werde ich mich als zukünftiger Minister halten", hatte er schon Anfang Mai vor seinem Amtsantritt der "Bild"-Zeitung gesagt. Fleischpreise mache nicht er, sondern der Markt.
"Aus ordnungspolitisch marktwirtschaftlicher Sicht sollten politische Maßnahmen nachhaltigen Fleischkonsum durch Anreize fördern, ohne die individuelle Verantwortung oder Marktmechanismen zu untergraben", erklärte das IW. Das Institut nannte als Beispiel etwa "Investitionsanreize für tierwohlgerechte Betriebe, besonders bei kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Unternehmen". Zudem sei die Information von Verbrauchern und Transparenz "zentral".
Die Untersuchung beruht laut IW auf Daten aus einer Befragung von 3288 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland, die im Dezember 2024 stattfand.
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