Mit seiner Zollpolitik will US-Präsident Trump Unternehmen dazu bringen, in den Vereinigten Staaten zu produzieren. Die neuen Zölle auf Halbleiter- und Stahlimporte sollen darum zunächst gering ausfallen - und dann ansteigen. Bei bestimmten Waren sei ein Anstieg auf bis zu 300 Prozent denkbar.

US-Präsident Donald Trump will ab der kommenden Woche neue Zölle auf Stahl- und Halbleiterimporte festlegen und diese mit der Zeit erhöhen. Allerdings antwortete er nicht auf die Nachfrage, wie hoch die Zollsätze ausfallen sollen - zu Beginn sollen diese noch gering sein.

Er wolle Unternehmen damit die Chance einräumen, in die Vereinigten Staaten zu kommen und dort zu produzieren, sagte Trump auf seinem Flug zu seinem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska. "Und wenn sie hier nicht produzieren, müssen sie einen sehr hohen Zollsatz zahlen, was nicht aufgehen wird. Also werden sie kommen und hier produzieren", sagte Trump.

"200, 300 Prozent"

Trump deutete zudem an, dass die Zölle auf bestimmte, nicht näher genannte Waren auf bis zu 300 Prozent steigen könnten. "Sie kommen alle hierher, weil sie die Zölle umgehen wollen", sagte Trump an Bord der Air Force One, wie aus einer Audioaufnahme hervorgeht, die dem US-Magazin Barron's vorliegt. "Wenn sie nicht hier aufschlagen, müssen sie in einigen Fällen 200, 300 Prozent zahlen. Ich habe einige der Zölle noch gar nicht festgelegt", so Trump.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Trump Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Chip-Importe in Aussicht gestellt, allerdings keinen Startzeitpunkt dafür genannt. Wenn ein solcher Schritt ohne Ausnahmen für große Anbieter umgesetzt wird, dürfte das quer durch die Bank die Preise für Elektronik in den USA erhöhen - denn die weitaus meisten Chips werden in Asien produziert. Vor allem die High-Tech-Chipsysteme für das iPhone und andere Smartphones kommen fast ausschließlich aus Taiwan vom Auftragsfertiger TSMC.

Seit vergangener Woche erheben die USA zudem Zölle auf die meisten Einfuhren von vielen Ländern und aus der Europäischen Union. Bei EU-Importen werden seither 15 Prozent draufgeschlagen. Zuvor hatte Trump bereits die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium auf 50 Prozent verdoppelt.

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