Im Zusammenhang mit US-Schauspielerin Sydney Sweeney wird wieder über Stereotype und Rassismus in der Werbung diskutiert. Nun trifft es die Schweizer von Swatch. Ein Clip des Uhrenherstellers sorgt in China für Aufregung. Das Unternehmen reagiert.

Wegen Rassismusvorwürfen hat der Schweizer Uhrenhersteller Swatch eine Werbekampagne zurückgezogen und sich öffentlich entschuldigt. In der Werbung war ein asiatischer Mann zu sehen, der mit den Fingern seine Augen zu Schlitzen zog. Die Bilder für die Kollektion "Swatch Essentials" hatten in China für Empörung im Internet gesorgt. Viele Nutzer sahen darin eine Nachahmung rassistischer Gesten.

In einer am Samstag auf der Online-Plattform Weibo auf Chinesisch und Englisch veröffentlichten Erklärung teilte Swatch mit, man habe die Bedenken zur Kenntnis genommen und das gesamte zugehörige Material weltweit entfernt. "Wir entschuldigen uns aufrichtig für alle entstandenen Irritationen oder Missverständnisse", hieß es in der Erklärung, die auch auf Instagram veröffentlicht wurde. Eine weitergehende Stellungnahme lehnte der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters bisher ab.

Für Swatch, zu dem auch Marken wie Omega, Longines und Tissot gehören, ist der chinesische Markt von entscheidender Bedeutung. Rund 27 Prozent des Konzernumsatzes wurden im vergangenen Jahr in der Region China, Hongkong und Macau erzielt.

Der Vorfall ereignet sich für den Uhrenhersteller zu einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Der Umsatz war 2024 um 14,6 Prozent auf 6,74 Milliarden Schweizer Franken eingebrochen. Als Grund nannte Swatch damals "anhaltend schwierige Marktbedingungen und eine insgesamt schwache Nachfrage nach Konsumgütern" in China.

Kürzlich hatte eine Jeans-Kampagne von American Eagle mit US-Schauspielerin Sydney Sweeney für Furore gesorgt. Der darin enthaltene Slogan: "Sydney has great jeans" konnte auf zweierlei Art verstanden werden: "Sydney hat tolle Jeans" oder "Sydney hat tolle Gene". Da Sweeney blond und weiß ist, wurde von einigen der Vorwurf erhoben, mit der Werbung sollen Stereotype reproduziert werden. Online gab es enormen Wirbel um den Werbeclip. In einer Analyse der "New York Times" stellte sich jedoch heraus, dass die Aufregung vielfach von rechten Influencern und Politikern konstruiert worden war. Zunächst hatte es so gut wie keine Kritik an der Doppeldeutigkeit der Aussage gegeben.

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