An der Wall Street gibt es zu Wochenbeginn kaum eine Spur von hektischen Käufen und Verkäufen. Die Börsianer warten auf eine Rede von Fed-Chef Powell und einige wichtige Geschäftsberichte. Dayforce geht mit einem satten Gewinn in den Handelsfeierabend.

Nach der jüngsten Rally halten sich die Anleger an den US-Aktienmärkten zum Wochenauftakt zurück. Der US-Standardwerteindex Dow Jones blieb fast unverändert bei 44.912 Punkten, ebenso der technologielastige Nasdaq bei 21.630 Zählern und der breit gefasste S&P 500 bei 6449 Stellen. Am Freitag hatte der Dow-Jones-Index ein neues Rekordhoch von 45.159 Stellen erzielt.

"Es ist ein ruhiger Tag, die Anleger warten auf die kommenden Ereignisse", sagte Jed Ellerbroek, Portfolio-Manager bei Argent Capital. "Das wichtigste Ereignis ist die Rede von Powell. Wir erwarten eine aktualisierte Einschätzung, wie die US-Notenbank Fed das wirtschaftliche Umfeld bewertet, das von einer recht hohen Inflation und einer tendenziell steigenden Arbeitslosigkeit geprägt ist."

Fed-Chef Jerome Powell soll auf dem jährlichen Treffen der US-Notenbank in Jackson Hole von Donnerstag bis Samstag eine mit Spannung erwartete Rede halten. Anleger halten Ausschau nach mehr Klarheit über die Konjunkturaussichten sowie die künftige Geldpolitik. Powell werde wahrscheinlich signalisieren, dass die Risiken für Beschäftigung und Inflation ausgewogener werden, erklärte Andrew Hollenhorst, US-Chefvolkswirt bei der Citigroup. Dies würde eine Senkung der Leitzinsen bedeuten. Er werde sich jedoch nicht auf eine Zinssenkung im nächsten Monat festlegen, sondern die Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten für August abwarten.

Zudem stehen im Wochenverlauf Geschäftsberichte von Einzelhandelsketten wie Walmart, Home Depot und Target an. Davon erhoffen sich die Anleger Aufschluss darüber, wie sich die Unsicherheit im Handel und die Inflationserwartungen auf die US-Verbraucher auswirken. Bisher ist die Gewinnsaison besser ausgefallen als erwartet. "Insgesamt wird sich zeigen, dass die Verbraucher trotz ihrer gedrückten Stimmung weiter Geld ausgeben", sagte Thomas Hayes von Great Hill Capital. "Die Einzelhandelsumsätze sind weiterhin stark, und das wird sich in den Bilanzen der Einzelhändler widerspiegeln."

Für Zurückhaltung sorgte auch das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie europäischen Staats- und Regierungschefs in Washington - darunter Bundeskanzler Friedrich Merz. Dieses lief noch zu Börsenschluss in New York. Nachdem es beim Gipfeltreffen des US-Präsidenten mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der vergangenen Woche kein konkretes Ergebnis gegeben hatte, geht es um einen möglichen Friedensplan für die Ukraine.

Euro und Gold schwächer, Öl legt zu

Am Devisenmarkt gab der Euro um 0,3 Prozent auf 1,1667 Dollar nach. Die Ölpreise legten zu: Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um ein Prozent auf 66,53 Dollar. US-Leichtöl WTI kostete mit 63,34 Dollar 0,9 Prozent mehr. Der Goldpreis notierte 0,1 Prozent schwächer bei 3333 Dollar je Feinunze.

Bei den Einzelwerten sprangen die Aktien von Dayforce um 26 Prozent in die Höhe. Einem Bericht zufolge befindet sich die Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo in Gesprächen zur Übernahme des Anbieters von Personalverwaltungssoftware.

Intel-Aktien verloren 3,7 Prozent nach einem Medienbericht, die US-Regierung erwäge eine Beteiligung von zehn Prozent an dem kriselnden Chipkonzern.

Die Papiere der Facebook-Mutter Meta gaben um 2,3 Prozent nach und belasteten den Kommunikationssektor, obwohl das Unternehmen erfolgreich einen Markenrechtsstreit in den USA gegen den Tech-Personalvermittler Metabyte für sich entscheiden konnte.

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