Der frühere Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) baut sein Beratungsgeschäft aus. Er beteiligte sich über seine Holding Positanis an der Gründung der Prosperita GmbH. Scheuer ist zudem Geschäftsführer der neuen Gesellschaft.

Das Unternehmen soll „Beratungsleistungen im Bereich neuer und innovativer Technologien, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung, Informationstechnologie, künstliche Intelligenz, Automatisierung, nachhaltige Technologien sowie angrenzender Technologiefelder“ erbringen. Das geht aus Unterlagen im Handelsregister hervor, die WELT AM SONNTAG vorliegen.

Die Gründung fand laut den Dokumenten bereits Mitte Juli statt und damit bevor bekannt wurde, dass die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen Scheuer wegen des Verdachts der uneidlichen Falschaussage erhoben hat. Dem früheren Minister wird vorgeworfen, im Untersuchungsausschuss zur gescheiterten Pkw-Maut vor dem Deutschen Bundestag die Unwahrheit gesagt zu haben. Scheuer bestreitet die Vorwürfe.

Scheuers Holding gehören laut den Unterlagen 48,5 Prozent der neuen Firma, 46,5 Prozent sind in Besitz einer Schweizer Aktiengesellschaft, weitere fünf Prozent gehören einem deutschen Unternehmer.

Als Firmensitz der neuen Gesellschaft wird die gleiche Adresse in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores in Berlin genannt, an der auch die Holding sowie die erste Beratungsfirma von Scheuer gemeldet sind. Sowohl Scheuer als auch seine Geschäftspartner ließen Anfragen zur Firmengründung unbeantwortet.

Dieser Artikel wurde für das Wirtschaftskompetenzzentrum von WELT und Business Insider erstellt.

Philipp Vetter ist Teamleiter im Wirtschaftskompetenzzentrum von WELT und Business Insider.

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