Die Güter-Tochter der Bahn leidet unter anderem unter der mauen Wirtschaft und schreibt rote Zahlen. Doch die EU hat dem Mutterkonzern untersagt, diese weiter auszugleichen. Um zu sparen, zückt DB Cargo nun den Rotstift. Geplant sind Werksschließungen und Stellenstreichungen.

Die kriselnde Güterverkehrstochter der Bahn, DB Cargo, will deutschlandweit zahlreiche Werkstätten schließen. Insgesamt stehen 10 von 15 Außenstellen auf der Streichliste. Insgesamt sollen bei der umfangreichen Umstrukturierung der Werkstätten-Landschaft 170 Arbeitsplätze abgebaut werden. Aktuell betreibt DB Cargo bundesweit 11 Instandhaltungswerke mit 15 Außenstellen.

Auch bei den Hauptstandorten soll sich einiges verändern: Die Werkstatt in Mainz-Bischofsheim soll komplett schließen, in Halle (Saale), Seelze und Oberhausen soll die Wagen-Instandhaltung wegfallen. Dort würden dann nur noch Loks repariert.

DB Cargo hofft, dass die Umstrukturierung unter anderem für mehr Effizienz durch spezialisierte Teams sorgt. Das Konzept wurde dem Gesamtbetriebsrat von DB Cargo Ende Juli vorgelegt. Die Verhandlungen darüber sollen im September beginnen.

DB Cargo steckt seit Jahren in der Krise. Die Transport-Tochter des Bahn-Konzerns muss schon im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, so hat es die EU-Kommission im Rahmen eines Beihilfeverfahrens bestimmt. Konkret bedeutet dies, dass der Staatskonzern nicht mehr die Defizite seiner Tochter ausgleichen darf. Cargo-Chefin Sigrid Nikutta hat dem Unternehmen daher einen strengen Sparkurs verordnet: Was nicht profitabel ist, wird gestrichen.

Cargo konnte seine Verluste so im ersten Halbjahr deutlich reduzieren, dennoch stand nach den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ein operatives Minus zu Buche. Die Schließung der Werkstätten ist nun der nächste Schritt.

Setzt sich der Cargo-Vorstand rund um Chefin Sigrid Nikutta in den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern durch, bleiben Cargo noch

  • die zehn Werke Hagen, Halle (Saale), Köln-Gremberg, Mannheim, Oberhausen, Maschen, Nürnberg, Saarbrücken, Seddin, Seelze/Lohnde
  • und die fünf Außenstellen Bebra, Braunschweig, Bremerhaven, Kornwestheim und München

Geschlossen werden

  • das Werk Mainz-Bischofsheim und
  • die zehn Außenstellen Rostock, Osnabrück, Magdeburg, Senftenberg, Hamburg-Billwerder, Offenburg, Ingolstadt, Regensburg, Emden und Stendell

Wie der NDR berichtet, arbeiten in Rostock derzeit noch 40 Beschäftigte. Am Donnerstag will sie der Betriebsrat informieren. Doch es gebe noch einen Hoffnungsschimmer. So sei in einer Fußnote des Sparplans vermerkt, dass für Rostock nach einer Lösung gesucht werden soll.

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