Deutschlands zweitgrößte Industriebranche fordert Nachbesserungen beim Zoll-Deal mit den USA. Das Abkommen bedrohe viele Maschinen- und Anlagenbauer in ihrer Existenz, schreibt der Branchenverband VDMA in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der dem Pro-Newsletter „Industrie & Handel“ des Nachrichtenmagazins „Politico“ vorliegt.

„Wir fordern die Kommission nachdrücklich auf, alle verfügbaren Anstrengungen zu unternehmen, um die EU von den Zöllen auf Stahl- und Aluminiumderivate zu befreien und sicherzustellen, dass Maschinen und Ausrüstungen von künftigen sektoralen Zöllen ausgenommen werden“, heißt es in dem von VDMA-Präsident Bertram Kawlath unterschriebenen Brief.

Die EU-Kommission verteidige das Abkommen als „Entscheidung für Stabilität und Berechenbarkeit“. „Immer mehr Produkte sind jedoch ausgenommen, weil sie unter die weitaus höheren Stahl- und Aluminiumzölle fallen“, stellt der Verband fest. „Das bedroht viele Unternehmen existenziell.“ Bei vielen Firmen sei „ihr gesamtes US-Geschäft gefährdet“.

Dem VDMA gehören 3600 Unternehmen in Europa an. Die angekündigte Überprüfung der Stahl- und Aluminiumzölle werde zudem weiter für Unsicherheit sorgen.

Weiter beklagt der Verband zunehmende Bürokratie durch das Abkommen. So müssten Unternehmen Erklärungen zur Stahlschmelze, zur Herkunft der Gussteile und zum Nachweis des Metallgehalts liefern. „Diese Daten kann der typische mittelständische Betrieb im Maschinenbau gar nicht im Detail beschaffen“, so der VDMA.

Thorsten Mumme ist Editor POLITICO Industrie & Handel.

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