Vergangene Woche stellt Stada-Chef Goldschmidt einen Börsengang für den Herbst in Aussicht. Es könnte der größte des Jahres sein, doch dazu kommt es nicht: Eine Londoner Investmentgesellschaft übernimmt den hessischen Arzneimittelmittelhersteller und schmiedet andere Pläne.
Der Arzneihersteller Stada geht doch nicht an die Börse. Die bisherigen Eigentümer haben das Unternehmen wenige Tage, nachdem sie diesen Plan angekündigt hatten, verkauft: Der neue Mehrheitsinvestor wird laut Mitteilung die Londoner Investmentgesellschaft Capvest Partners. Die bisherigen Gesellschafter Bain Capital und Cinven bleiben mit einer Minderheit an Bord, wie sie selbst mitteilen.
Stada-Chef Peter Goldschmidt hatte vergangene Woche einen Börsengang für Herbst in Aussicht gestellt. Mit einer Bewertung des hessischen Konzerns von rund zehn Milliarden Euro wäre es einer der größten des Jahres geworden. Starke Geschäftszahlen hatten Rückenwind für die Pläne geliefert. Stattdessen bleibt Stada in Händen von Finanzinvestoren.
Zum Kaufpreis machen die Parteien keine Angaben. Das Wirtschaftsportal Bloomberg berichtet, dass er bei rund zehn Milliarden Euro plus Schulden liegt. Der Vollzug steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet.
Rund 11.600 Mitarbeiter
Stada mit Sitz im hessischen Bad Vilbel bei Frankfurt stellt unter anderem das Erkältungsmittel Grippostad, Hustensaft Silomat und die Sonnenmilch Ladival her. Im ersten Halbjahr 2025 profitierte das Unternehmen von wachsenden Geschäften im Bereich der Spezialmedikamente. Stada steigerte den Umsatz auf 2,1 Milliarden Euro und erzielte ein operatives Rekordergebnis von gut 2,1 Milliarden Euro.
Bain Capital und Cinven hatten Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und von der Börse genommen. Unter ihrer Regie wurde der Konzern von einem deutschen Generika-Anbieter zu einem breiter aufgestellten Gesundheitskonzern mit weltweit rund 11.600 Mitarbeitern umgebaut. Speziell in den vergangenen Jahren wuchs Stada auch durch eine Serie von Übernahmen, häufte dabei aber rund 5,7 Milliarden Euro Schulden an. Auch das Russlandgeschäft galt als Belastung und wurde daher abgespalten.
Der neue Mehrheitseigentümer Capvest kündigt an, erhebliches neues Kapital einsetzen zu wollen, um die Entwicklung des Unternehmens zu beschleunigen. Stada-Chef Goldschmidt begrüßt die Londoner Investmentgesellschaft als idealen nächsten Partner.
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