Die Temperaturen in der Nordsee haben in diesem Sommer den höchsten Stand seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1969 erreicht. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg meldete am Dienstag für den Juni, Juli und August 2025 gemäß vorläufigen Berechnungen „außergewöhnlich hohe Wassertemperaturen. Große Bereiche verzeichneten Oberflächentemperaturen, die zwei Grad und mehr über dem langjährigen Mittel lagen. Der Sommer 2025 folgte auf das wärmste Frühjahr – ein weiteres Zeichen des fortschreitenden Klimawandels.“
Das BSH teilte mit: „Unsere vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Nordsee im Sommer durchschnittlich etwa 15,7 Grad warm war. Damit wird 2025 der wärmste Sommer für die Nordsee, knapp vor den Rekordsommern 2003 und 2014, wenn sich diese Zahlen in den nächsten Tagen bestätigen. Auf jeden Fall gehört der Sommer 2025 zu den drei wärmsten seit Beginn der Messungen 1969“, sagte Tim Kruschke, Leiter des Referats Marine Klimafragen beim BSH.
In der westlichen und südwestlichen Nordsee bis zum Ärmelkanal seien großflächig Extremtemperaturen mit bis zu zwei Grad und mehr über dem langjährigen Mittel gemessen worden. Die Deutsche Bucht und die östliche Nordsee, einschließlich der Gebiete vor Dänemark und Norwegen, seien bis zu 1,3 Grad wärmer als üblich gewesen.
Dagmar Kieke, Fahrtleiterin und Leiterin des Referats Ozeanographische Bewertungen beim BSH, sagte: „Im Juli und August waren die oberflächennahen Wasserschichten der Nordsee regional deutlich wärmer als 2024, die Temperaturen lagen teilweise zwei bis drei Grad höher. Wir sehen einen Zusammenhang mit einer ausgeprägten marinen Hitzewelle vor Norwegen in diesem Sommer, die sich bis in die Nordsee hinein auswirkte – ein Phänomen, das in Zeiten des Klimawandels vermehrt auftritt.“
Auch der deutsche Teil der Ostsee war in diesem Jahr deutlich wärmer als in den bisherigen Mittelwerten. Im Sommer stieg die Temperatur in der südwestlichen Ostsee, einschließlich der deutschen Gewässer, um bis zu 1,5 Grad über das langjährige Mittel von 1997 bis 2021. Im äußersten Norden stieg die Temperatur um mehr als zwei Grad über den Mittelwert. Die vorläufigen Auswertungen des BSH ergaben eine Durchschnittstemperatur von etwa 16,7 Grad.
„Die Ostsee erwärmt sich langfristig schneller als die Nordsee. Unsere Daten belegen das. Seit 1990 ist die Ostsee im Durchschnitt um fast zwei Grad wärmer geworden“, sagt Kerstin Jochumsen, Leiterin der Abteilung Meereskunde beim BSH. „Langjährige Messreihen, wie die unseres Meeresumweltmessnetzes und unsere jährliche Gesamtaufnahme der Nordsee, sind entscheidend, um diese Trends zu erkennen.“
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