Wegen durchtrennter Bahnkabel ist die wichtige Nord-Süd-Zugstrecke zwischen Köln und Düsseldorf am Montag stark beeinträchtigt worden – die Polizei wertet die Attacke als Sabotageakt. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Polizeikreisen. Der Staatsschutz sei eingeschaltet.

Unbekannte hatten in der Nacht einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und alle Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt. Damit wurde ein Stellwerk in Leverkusen lahmgelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins erneut angegriffen.

Die um kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Bahn-Sprecher. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Man hoffe, die Strecke im Laufe des Abends wieder freigeben zu können.

Zunächst war von Vandalismus die Rede gewesen. Davon gehe man nicht mehr aus, hieß es, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl.

Spurensicherung vor Ort

Die Kriminalpolizei ermittelt, Beamte schauten sich die Schäden vor Ort an und suchten nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse - wer dort unterwegs war, war deutlich länger unterwegs als üblicherweise.

Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde am Montag über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss.

Die Regionalbahnen RE1 und RE5 wurden zwischen den Hauptbahnhöfen der beiden Großstädte ohne Zwischenhalt umgeleitet, wie es auf „zuginfo.nrw“ hieß.

Die weggefallenen Zwischenhalte wurden mit Bussen angefahren. Für die S-Bahn-Linie 6 war nach ihrem Start in Düsseldorf schon in Langenfeld Endstation, die Passagiere sollten für die Weiterfahrt in Richtung Köln in Busse umsteigen.

Massive Probleme im Norden

Eine Oberleitungsstörung sorgt auch für starke Einschränkungen im Bahnverkehr im Norden. Züge zwischen Hamburg und Berlin fielen aus, wie die Bahn auf ihrer Webseite mitteilte. Zwischen Hamburg und Hannover werden die Züge umgeleitet und fahren mit Verspätungen von bis zu 50 Minuten; einige Verbindungen entfallen. Bahnreisende zwischen Hamburg und Berlin sollen dennoch über Hannover ausweichen.

Der Bahnverkehr auf der Strecke sei mindestens bis zum Tagesende stark beeinträchtigt, teilte die Bahn mit. Grund für die Probleme sei eine defekte Oberleitung in Uelzen, die derzeit repariert werde. Weiter hieß es, dass zwischen Hamburg und Hannover die Halte Celle, Uelzen und Lüneburg auf ICE-Verbindungen entfielen.

Fahrgäste wurden gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren. Betroffene Bahnreisende mit Fahrkarten mit Zugbindung könnten alternativ andere Züge verwenden oder an einem anderen Tag reisen.

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